Semana Latina 2025

21. September 2025 - 27. September 2025 (Ganztägig)

Veranstaltungsort: Waggonhalle Marburg, Rudolf-Bultmann-Straße 2A, 35039 Marburg,

So, 21.09.25 14 Uhr – Kinderfest
Das Weltkindertagfest im Rahmen der Semana Latina findet auf dem Außengelände der Waggonhalle statt. Theater, Kuchen, Leckereien aus aller Welt und viele Aktionen für Kinder und Jugendliche laden zu einem Familiennachmittag ein.

Die Bürgermeisterin Nadine Bernshausen eröffnet das Fest gemeinsam mit der Geschwister Scholl Schule.

• Infostände von Vereinen und Gruppen
• Kreative und Sportliche Mitmachangebote für Kinder und Jugendliche
• Kinderrechte kennenlernen
• Streetfood
• Theaterstück

ANNETTE WILL, die Schlappseilartistin

Die Schulphysik endet hier – Akrobatik jenseits des Wahrscheinlichen

Schlappseil-Artistik als Gala-Auftritt, Varieté-Act und Straßenshow
Spielerisch-verträumt, schwungvoll-elegant und herausfordernd komisch – Annette Will verkörpert alle Facetten zwischen Jahrmarkt und Las Vegas. Auf dem schlappen Seil verblüfft sie mit geschmeidigen Balance-Acts. Bereits am Rande des Möglichen, steigert sie das Staunen ins Unermessliche und lässt sich Keulen, Einrad und all das reichen, was sie im Gepäck hat…
Mit ihrem flippigen Charme, verrückter Musik und artistischer Perfektion führt Annette Will das Publikum von atemloser Spannung zu stürmischem Applaus.

Mo, 22.09.25 19 Uhr – „Aracy – Der Engel von Hamburg“-Dokumentarfilm im Capitol

Aracy de Carvalho – eine Brasilianerin, deren Name im Dritten Reich für zahlreiche Menschen zum Synonym für Freiheit wird. Denn in den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg verhilft sie unzähligen Juden zur Flucht.
1934 zieht Aracy mit ihrem Sohn aus Brasilien nach Hamburg. Sie hat sich von ihrem Mann getrennt und wird fortan von der brasilianischen Gesellschaft ausgegrenzt. So sieht sie als alleinstehende Frau in Deutschland eine Zuflucht – trotz NS-Diktatur. Erst ihre Arbeit im brasilianischen Konsulat verändert Aracys Blick auf das Land: Sie erkennt die Unmenschlichkeit des nationalsozialistischen Regimes, das vor allem Juden kompromisslos verfolgt. In einer Zeit, in der Hass und Unrecht den Alltag bestimmen, hört sie auf ihr Gewissen und verhilft Juden zur Ausreise.
Dabei ignoriert sie Bestimmungen ihrer brasilianischen Heimat: In geheimen Richtlinien wird Juden 1937 die Einwanderung verboten. Aracy verschweigt jedoch in den Visa-Anträgen, dass es sich um Juden handelt. Ab Oktober 1938 wird das unmöglich – denn die deutschen Behörden kennzeichnen nun Juden mit einem roten „J“ im Reisepass. Doch Aracy findet ein Schlupfloch: Touristenvisa werden für viele der Schlüssel zur Freiheit. Als einfache Konsulatsangestellte verändert Aracy das Schicksal vieler Menschen und begibt sich damit in Gefahr. 1982 verleiht ihr deshalb die Gedenkstätte Yad Vashem den Status einer „Gerechten unter den Völkern“. Für die Geflüchteten und deren Hinterbliebene, die in dem Film zu Wort kommen, ist Aracy der „Engel von Hamburg“.
Das Dokudrama erzählt die Geschichte einer Frau, die keine Heldin sein wollte, aber unzähligen Menschen das Leben rettete.

Regie: Gabriele Rose; Deutschland 2022

Di, 23.09.25 19:30 Uhr- Pés de Negros (Füsse der Schwarzen) – Gespräch mit Gizelda Alves Hengstl

Das Buch der brasilianischen Soziologin und in Marburg promovierten Medienwissenschaftlerin Gizelda Alves Hengstl, bringt die Sklavenzeit in Brasilien in neuen sozialen Dimensionen und zeigt, wie sie von ihren Anfängen an die Welt der Kommunikation, der Anthropologie, der brasilianischen Bildsprache, der brasilianischen Kunstgeschichte, der philosophischen Analyse und der Sprachen beeinflusste.

Die Stereotypen, die den Schwarzen in Brasilien aufgezwungen werden, sind ein Kommunikationsphänomen, das sich durch die gesamte brasilianische Gesellschaftsgeschichte zieht. Ihre Identifikation ist ebenso eindeutig wie die Schritte zu ihrer Dekolonisierung dringend.

Mi, 24.09.25 19:30 Uhr – Eine deutsch–brasilianische Geschichte: Gespräch mit dem Historiker Christopher Kopper über Olga Benario

Olga Benario war eine deutsche Kommunistin und eines der vielen Opfer des Nationalsozialismus. In der Zeit des Nationalsozialismus floh sie nach Moskau, wo sie politisch aktiv wurde und eine militärische Ausbildung erhielt. Später ging sie im Auftrag der Kommunistischen Internationale gemeinsam mit dem brasilianischen Offizier und Revolutionär Luís Carlos Prestes nach Brasilien, um dort den Widerstand gegen die Militärdiktatur unter Getúlio Vargas zu unterstützen.

Olga und Prestes wurden verhaftet. Trotz ihrer fortgeschrittenen Schwangerschaft wurde sie 1936 – unter Missachtung internationalen Rechts – an das nationalsozialistische Deutschland ausgeliefert. Dort brachte sie im Frauengefängnis Barnimstraße in Berlin ihre Tochter Anita zur Welt.

Anschließend wurde sie in verschiedene Konzentrationslager deportiert, zuletzt nach Ravensbrück. Im April 1942 wurde Olga Benario in der Tötungsanstalt Bernburg in einer Gaskammer ermordet.

Christopher Kopper ist Professor an der Universität Bielefeld. Seine Forschungsschwerpunkte sind die deutsche und europäische Wirtschaftsgeschichte, insbesondere während des Nationalsozialismus.

Do, 25.09.25 19:30h – Konzert Flor de Arena

Renato und Franco laden zu einem Abend voller Begegnung, Freude und mitreißender lateinamerikanischer Klänge ein. Die beiden jungen Musiker präsentieren bekannte Lieder aus dem reichen Repertoire Lateinamerikas und verzaubern zugleich mit eigenen Kompositionen.

Fr, 26.09.25 19:30 Uhr – Performance caMARá

Eine Performance zweier Männer, die mit Theater, Tanz, Akrobatik, instrumentale Musik und Gesang, eine innige Reise begehen.

Was passiert, wenn jegliche Sicherheiten verloren gehen und wir anfangen, uns ins Ungewisse zu stürzen? Ein Risiko, aber auch eine Chance in diesen stürmischen Zeiten, die mit unserer Verletzlichkeit beginnt, unsere persönlichen Grenzen anspricht und dann passiert, wenn alle Masken fallen.
Ein Moment der Nacktheit, des Sprungs, des Neuanfangs mit offenem Ausgang.

Inspiriert von deutschen, brasilianischen und lateinamerikanischen Volksliedern sehen und begreifen zwei Menschen ihre Beziehung zur Natur der Dinge und zeigen die Verbindung und das andauernde Ringen für einander.
Wie auf hoher See gefangen, verschwimmen die Grenzen zwischen ihren beiden Herkunftsländern, ihren so unterschiedlichen Kulturen, mit all dem was Leben und Tod, Kameradschaft und Liebe, Mensch und Natur für Sie bedeutet. Gegensätze werden bedeutungslos und es geht jetzt um das Zusammenfinden und Eins werden, getragen vom Wind, mit den Sternen musizierend und tanzend mit den Wellen.
…und doch bleibt die Frage nach dem Stein in seiner Hand.

https://de.antagon.de/camará

Sa, 27.09.25 – 17:30 Uhr – Konzerte Sambanana + Cumbia Casselera

17.30 h – Sambanana – Die Samba Percussion Gruppe aus Marburg

Sambanana spielt verschiedenste brasilianische Stile wie Samba-Funk, Samba-Duro, Timbalada, Maracatu, Samba-Reggae, Batucada, Afoxé, und auch westafrikanischen Rhythmen.
Das Publikum bekommt Anleitungen zum Mitanzen und diese wundervolle Musik zu geniessen.
https://www.sambanana-marburg.de/

19.00 h – Cumbia Casselera

Cumbia Casselera hat ihre Wurzeln im Sommer 2019 in Kassel und ist eine Mischung von Musikerinnen und Musikern aus Argentinien, Kolumbien, Nigeria und Deutschland. Ihre Musik ist eine Fusion von verschiedenen afrolatinoamerikanischen Stilen mit eigener Note, die ihre kulturelle Vielfalt widerspiegelt. Sie drückt sich auch ihren spanischen, englischen und manchmal auch deutschen und sogar arabischen Texten aus.

 

Veranstaltungen außer Kino alle in der Waggonhalle Marburg, Rudolf-Bultmann-Str. 2a.

Eintritt frei – Spenden erbeten, außer Konzerte und Theater „Memorias“:
14 € Vorverkauf / 17 € Abendkasse

Vorverkauf: Marburg Stadt und Land Tourismus GmbH,
Bahnhofstraße 25, 35039 Marburg

 

Weitere Informationen

Für den Inhalt der Veranstaltungsankündigung ist epn Hessen mitverantwortlich. Die inhaltliche Gestaltung der Veranstaltung selbst liegt in der Verantwortung des jeweiligen Veranstalters.