Präkolumbische Goldobjekte aus Costa Rica – Zeugen für frühen Technologietransfer über die mittelamerikanische Landbrücke

29. April 2025 (15:00)

Veranstaltungsort: Saalbau Dornbusch, 1. Etage, Anne-Frank-Saal, Eschersheimer Landstr. 248, 60320 Frankfurt am Main,

Als Kolumbus 1502 und nach ihm weitere spanische Expeditionen nach Costa Rica kamen, stach ihnen der Goldschmuck der Bewohner ins Auge, und sie tauften das Land – so die Legende – „Reiche Küste“. Die präkolumbischen Gold-, Kupfer- und Guanín-Artefakte (Gold-Kupfer-Legierung) sind Zeugnisse umfangreicher Bergbauaktivitäten bereits vor der spanischen Eroberung und belegen einen frühen Wissenstransfer über die mittelamerikanische Landbrücke. Aufgrund seiner zentralen Lage im Herzen der Region war das Gebiet des heutigen Costa Rica Einflüssen sowohl aus Mesoamerika als auch aus dem isthmo-kolumbianischen Raum ausgesetzt.

Allgemein wird angenommen, dass sich die Technologie der Metallgewinnung und -verarbeitung von Süden her ausbreitete. Doch führten die reichhaltigen Erzvorkommen des Landes auch zu eigenständigen Bergbau- und Metallverarbeitungspraktiken – so eine der Erkenntnisse, die ein internationales Forscherteam in Kooperation mit dem Nationalmuseum von Costa Rica jüngst zu Tage gefördert hat. Das multidisziplinär besetzte Team kombiniert archäologische Felduntersuchungen mit geochemischen Analysen lokaler Erze und der aus Gold und Kupfer gefertigten Objekte. Dadurch sollen handwerkliche und technologische Entwicklungen nachvollzogen und die Herkunft der Rohstoffe ermittelt werden.

Was verraten uns die Formenvielfalt der Goldobjekte und die zu ihrer Herstellung erforderlichen Goldschmiedetechnik über den kulturellen und technologischen Entwicklungsstand der präkolumbianischen Gesellschaften? Wie eng standen sie über die Landbrücke miteinander im Austausch? Die Co-Projektleiterin des von der DFG geförderten Forschungsprojekts wird in ihrem Vortrag neue und spannende Einblicke in die prähispanische Geschichte Costa Ricas vermitteln.

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