Veranstaltungsort: unten im medico-Haus, Lindleystraße 15 (ggü. Nr. 11), 60314 Frankfurt,
In Verteidigung der Willkommenskultur. Diskussion und Filmvorführung
Der lange Sommer der Migration 2015 markiert ein historisches Scheitern des europäischen Grenzregimes und ein Moment realer Utopie. Nie war die Realität der Migrationsgesellschaft als eine demokratisierende Kraft und die Möglichkeit des Rechts auf Bewegungsfreiheit anstelle einer brutalen Abschottungspolitik so greifbar wie vor 10 Jahren. Doch es setzte ein rasanter Backlash ein. Eine Dekade später wollen wir einen Blick darauf werfen, was damals passiert ist, um deutlich zu machen, was möglich gewesen ist und auch heute noch wäre: der menschengemachte Zusammenbruch der europäischen Abschottungspolitik, die Überwindung der Festung Europa und eine Politik der konkreten Bewegungsfreiheit. Zumindest für einen kurzen historischen Moment. Wir wollen diskutieren, warum die Willkommenskultur nicht verstetigt werden konnte und welche politischen Maßnahmen es damals gebraucht hätte, um der Abschottung eine Demokratisierung entgegenzusetzen. Wir wollen aber auch einen Blick darauf werden, wie die Migrationsgesellschaft dennoch zur Realität geworden ist. Wie sehen Deutschland und Europa heute aus, nach der Ankunft so vieler neuer Menschen? Wie könnte es aussehen, wenn es keinen rechten Rollback der Willkommenskultur gegeben hätte? Welche Utopie gilt es darin bis heute zu verteidigen?
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