Suchmaschinen – führt kein Weg an Google vorbei?

Internet-Suchmaschinen sind Online-Tools, die Benutzer:innen helfen, Informationen im Internet zu finden, indem sie relevante Webseiten, Bilder, Videos und andere Inhalte anzeigen, die mit den eingegebenen Suchbegriffen übereinstimmen. Sie arbeiten mit komplexen Algorithmen, um die Suchergebnisse zu sortieren und zu ranken. Google hat seit seiner Einführung 1997 einen dominierenden Marktanteil, der sich in den letzten Jahren zwischen bei ca. 90 % weltweit eingependelt hat, was es zur meistgenutzten Suchmaschine macht.

Dabei steht Google oft wegen verschiedener Aspekte in der Kritik. Warum es ratsam ist, alternative Suchmaschinen zu testen und welche Vorteile konkurrierende Angebote in Bezug auf Datenschutz, Nachhaltigkeit oder Fairness haben, soll im Folgenden geklärt werden.

Ein Kritikpunkt an Google ist, dass der Konzern auf seine enormen Gewinne nur wenig Steuern zahlt. Durch kreative, aber legale Buchungstricks entgehen den Steuerbehörden Milliarden. Dies führt dazu, dass Länder des Globalen Südens bedeutende Steuereinnahmen verlieren, die dringend für die Entwicklung und Bereitstellung öffentlicher Dienstleistungen wie Bildung, Gesundheit und Infrastruktur benötigt werden.

Darüber hinaus beteiligt sich Google am umstrittenen Pentagon-Projekt „Maven“, bei dem künstliche Intelligenz zur besseren Auswertung von Videoaufnahmen militärischer Drohnen entwickelt wird. Weitere Kritik erhielt der Konzern wegen der Behinderung von Gewerkschaften. So wurden Mitarbeiter entlassen, die gewerkschaftlich aktiv werden wollten, und Google hat sich dabei sogar von Spezialisten für Gewerkschaftsbekämpfung beraten lassen. Ohne den Schutz durch Gewerkschaften sind Arbeitnehmer:innen weltweit anfälliger für Ausbeutung, schlechte Arbeitsbedingungen und mangelnde soziale Sicherheit. Dies kann zu einer allgemeinen Erosion von Arbeitsstandards führen, die auch die Lebensqualität und Arbeitsbedingungen der Arbeitnehmer:innen im Globalen Süden verschlechtert. Zu guter Letzt wird Google kritisiert, weil es große Mengen an Nutzerdaten sammelt und für personalisierte Werbung verwendet, oft ohne ausreichende Transparenz oder Kontrolle für die Nutzer. Zudem besteht Besorgnis über die Weitergabe von Daten an Dritte und Sicherheitslücken, die das Vertrauen in den Schutz persönlicher Informationen untergraben.

Schließlich wurde Google vermehrt wegen Kartellrechtsverstößen schuldig gesprochen. So zahlte der Konzern Milliarden, damit seine Suchmaschine auf Handys und in Browsern als Standard voreingestellt wird. Hiermit habe Google wiederholt wie ein Monopolist gehandelt, um seine Marktdominanz zu sichern.

Es gibt es also genügend Gründe einen Blick auf Alternativen zu Google zu werfen:

1. Ecosia

Ecosia verspricht, für jede Ihrer Suchanfragen einen Baum zu pflanzen. Mindestens 80 % der Gewinne aus Suchanzeigen fließen in Umweltprojekte. Auf der Startseite von Ecosia können Sie verfolgen, wie viele Bäume bereits gepflanzt wurden und welchen Beitrag Ihre Suchanfragen geleistet haben. Somit unterstützt die Nutzung von Ecosia direkt Aufforstungsprojekte in Ländern des Globalen Südens, was zur Bekämpfung des Klimawandels, zur Verbesserung der Biodiversität und zur Schaffung lokaler Arbeitsplätze beiträgt. Zusätzlich verbessert die Aufforstung das Wassermanagement und die Bodenqualität, was die Lebensbedingungen in diesen Regionen nachhaltig stärkt.

2. Startpage

Seit 2006 bietet die niederländische Suchmaschine StartPage eine standardmäßige, verschlüsselte SSL-Verbindung für größere Anonymität im Internet. 2008 erhielt sie das europäische Datenschutz-Gütesiegel, das die Einhaltung des europäischen Rechts und den Schutz Ihrer Daten garantiert. Die Nutzung von Startpage bietet Nutzer:innen durch erhöhten Datenschutz und Anonymität Schutz vor Überwachung und Zensur, was vor allem in einigen Ländern des Globalen Südens sehr relevant sein kann. Zudem ermöglicht sie den Zugang zu unverzerrten Informationen, was die Informationsfreiheit in diesen Regionen stärkt.

3. Qwant

Qwant schützt die Privatsphäre der Nutzer:innen durch das Speichern keinerlei persönlicher Daten und vermeidet personalisierte Filterblasen, was zu unvoreingenommenen Suchergebnissen führt. Als europäische Suchmaschine unterliegt Qwant strengen Datenschutzgesetzen der EU, die einen hohen Schutz der Nutzerdaten gewährleisten.