Deklarationen
Kommunale EZ ist eingebettet im Kontext internationaler wie nationaler
Beschlüsse und Rahmenbedingungen. Dabei bildet die Grundlage der meisten
Papiere die Agenda 21 (agenda_21), welche in Folge der Konferenz der UN zu Umwelt
und Entwicklung in Rio de Janeiro 1992 entstand. Sie gibt Handlungsanweisen für
eine nachhaltige Entwicklung, verknüpft Umwelt- mit Entwicklungspolitik und
stellt die entscheidende Bedeutung der lokalen Bevölkerung heraus. Die Agenda
21 erfährt im Rahmen der Diskussion um die Sustainable Development Goals (SDGs)
eine neue Relevanz.
Im September 2000 einigten sich VertreterInnen von 189 Staaten in New York
auf die Millenniumerklärung (MDG_New York_2000). In ihr sind acht
Millenniumsentwicklungszielen, die bis 2015 erreicht werden sollten,
festgelegt. Der Katalog umfasst Themenbereiche wie Demokratisierung,
Gleichberechtigung und Umweltschutz. Die MDGs werden weiterhin diskutiert,
aufgrund ihres einseitigen Entwicklungsparadigmas, aber auch kritisch in Frage
gestellt.
Die Nachfolgekonferenz von Rio, der „Weltgipfel für nachhaltige
Entwicklung“, fand 2002 in Johannesburg statt. Erstmals wurden hier
quantifizierbare Ziele, vor allem auch die Millenniumsziele aufgenommen. Daraus
ging der Johannesburg-Aktionsplan Fokus Nachhaltigkeit_pdf hervor.
Seit 2003 haben dazu vier Foren zur Wirksamkeit der
Entwicklungszusammenarbeit stattgefunden: in Rom (2003) Fokus Harmonisierung_pdf, in Paris (2005) Fokus Eigenverantwortung_pdf, in Accra (2008) Fokus Transparenz_pdf und in Busan (2011) Fokus Globale Partnerschaft_pdf. Diese werden in
regelmäßigen Abständen fortgesetzt.
Auf der Konferenz der UN zu Nachhaltiger Entwicklung (Rio+20)
2012 in Rio de Janeiro wurde vor allem die lokale Ebene von nachhaltiger
Entwicklung betont.
Nach Ablauf der Millenniumsziele wurden im September 2015 die Post-2015-Entwicklungsagenda
und die Sustainable Development Goals (SDG) verabschiedet, welche sich wieder
verstärkt auf Fragen der Nachhaltigkeit beziehen. Im Rahmen der Diskussion um
die Post-2015-Entwicklungsagenda entstand die UN Nachfolgekampagne der
Millenniumsziele „The World We Want“. Diese richtet sich allerdings an
Individuen und nicht an Kommunen.
Auch zu nennen ist UN-HABITAT,
die zentrale Organisation der UN in den Bereichen Stadtentwicklung,
Siedlungswesen und Wohnungsversorgung in sogenannten Entwicklungsländern. Ihr
Ziel ist, eine nachhaltige städtische Entwicklung zu fördern. 1996 fand in
Istanbul die Gipfelkonferenz HABITAT II statt. Dort wurde die „Habitat-Agenda“ (The-Habitat-Agenda-Goals-and-Principles-Commitments-and-the-Global-Plan-of-Action-2003) verabschiedet. Hier wurden
Richtlinien einer nachhaltigen Entwicklung im Bau- und Siedlungswesen
festgeschrieben.
Auf nationaler Ebene wurde durch den Beschluss der
MinisterpräsidentInnen der Länder 2008 in Dresden die Rolle der
Kommunen eine zentrale Bedeutung für die Entwicklungspolitik anerkannt (mpk2008_ergebnisprotokoll).