
Ziel 1: Beseitigung der extremen Armut und des Hungers
Von den rund 6,9 Milliarden Menschen auf unserer Erde leben circa 1,4 Milliarden Menschen in extremer Armut. Ihnen stehen täglich weniger als 1,25 US-Dollar zur Verfügung. Betroffen sind vor allem Menschen in Ländern des Globalen Südens.
Jeder sechste Mensch leidet heute unter Hunger, vor allem Kinder sind betroffen. 9,2 Millionen Kinder unter fünf Jahren sterben pro Jahr an Hunger – das sind mehr als 25.000 Kinder pro Tag. Wie viele Menschen weltweit an den Folgen von chronischer Unterernährung sterben ist unklar, allerdings wird die Zahl auf etwa 25.000 bis 30.000 Mensch täglich geschätzt.
Das erste MDG war das Hauptziel der Millenniumsagenda. Es umfasste die Zielvorgaben, den Anteil der Menschen, die extrem arm sind und unter Hunger leiden, bis zum Jahr 2015 um die Hälfte zu reduzieren. Des Weiteren sollte eine produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle, einschließlich Frauen und junge Menschen, verwirklicht werden.
Mit Hilfe der folgenden Messinstrumente sollten die Fort- bzw. Rückschritte der Umsetzung des ersten MDG gemessen werden:
- Anteil der Bevölkerung mit weniger als 1,25 US-Dollar pro Tag (Kaufkraftparität)
- Armutslückenverhältnis (gibt an, wie weit das durchschnittliche Wohlstandsniveau der Armen prozentual unter der Armutsgrenze liegt)
- Anteil des ärmsten Fünftels am nationalen Verbrauch
- Verbreitung von Untergewicht bei Kindern unter fünf Jahren
- Anteil der Bevölkerung unter dem Mindestniveau des Nahrungsenergieverbrauchs
- Wachstumsrate des Bruttoinlandsproduktes (BIP) pro Erwerbstätigem
- Verhältnis Beschäftigung – Bevölkerung
- Anteil der Beschäftigten, die von weniger als 1,25 US-Dollar pro Tag leben
Bei diesem Ziel wurde im Verlauf die Messlatte für die Indikatoren gesenkt. Somit wurde das Ziel überall außer auf dem afrikanischen Kontinent erreicht. Während 1990 in sogenannten Entwicklungsländern fast die Hälfte der Bevölkerung von weniger als 1,25 US-Dollar am Tag leben musste, sind es im Jahr 2015 nur noch 14 Prozent. Damit fiel die Zahl der Menschen in Armut von 1,9 Milliarden auf 836 Millionen.
Fast 800 Millionen Menschen sind noch immer unterernährt, jeder 9. Mensch hat nicht genug zu essen. Trotzdem wurde das Ziel in der Gesamtheit der Entwicklungsländer fast erreicht, da die Zahl der unterernährten Menschen seit 1990 um mehr als die Hälfte gesunken ist.
In Bezug auf das Ziel der Vollbeschäftigung wurden leichte Zugewinne bei den Arbeitsplätzen durch das Bevölkerungswachstum wieder zunichtegemacht.
Quelle: MDG_Report_2015_German
