
Globales Lernen im Unterricht
Aus schulischer Sicht beinhaltet Globales Lernen Potentiale für kompetenzorientierten Unterricht, da die Integration globaler Themen fachübergreifenden Unterricht anregt und sogar notwendig macht: Dies trägt zur sinnstiftenden Verzahnung verschiedener Fachcurricula bei und fördert das vernetzte und systemübergreifende Denken und Lernen der SchülerInnen. Die systematische Verankerung Globalen Lernens in den Lehrplänen der einzelnen Bundesländer ist Voraussetzung für nachhaltige Veränderungen in der beruflichen Bildung. Darüber hinaus muss auch die Aus- und Weiterbildung der LehrerInnen beruflicher Schulen in die konzeptionellen Überlegungen zur Verankerung Globalen Lernens im Berufsbildungssystem eingeschlossen werden. Denn „[w]as nicht an den Hochschulen oder in der Weiterbildung vorgestellt wird, gelangt auch nicht […] in die Unterrichtspraxis“, resümiert Prof. Dr. Bernd Overwien, aktuell Leiter des Fachgebiets Didaktik der politischen Bildung an der Universität Kassel. Die Verstetigung Globalen Lernens im Unterricht kann durch eine entsprechende Ausrichtung des Schulprofils im Sinne eines Querschnitttsbereichs Globalen Lernens erleichtert werden.
Es geht um die Vermittlung von Kompetenzen, die erworben werden und aktiv, überinhaltlich nutzen. Für den Bereich Globaler Bildung heisst dies, das die Lerneinheiten/Konzepte zweierlei ernst nehmen müssen:
- Sie müssen Hilfe bei der eigenen Lebensorientierung bieten und gleichzeitig
- Eine Brücke zu einer gerechteren Weltgesellschaft schlagen.
Das heißt, das die Themenvielfalt in der Schule zunimmt, gleichzeitig auch die Anforderungen an die Lehrenden und an die didaktischen Konzepte. Hier soll betont werden, das eine reine „Auslagerung“ von Themen, wie bspw. dem globalen Lernen keine mittel- und langfristige Perspektive sein kann. Allerdings können in Organisationen ausserhalb der Schule entstandene Maßnahmen, Strategien und Lerneinheiten als Innovation und Bereicherung in den Schulalltag übernommen werden. Dies kann durch gemeinsam durchgeführte Projekte, temporäre Zusammenarbeit, Ausflüge etc. angestoßen werden. Nur wenn ein möglichst großflächiges Interesse auch bei den Festangestellten in der Schule geweckt wird, kann sich das Thema Globales Lernen bzw. nachhaltige Entwicklung auch an den Schulen durchsetzen. NGO können dabei Coaching-Aufgaben, Beratungs- und ExpertInnenfunktionen und auch praktisch-didaktische Aufgaben übernehmen.
Daraus folge immer eine Gleichzeitigkeit von 2 Zielsetzungen, d.h. den Fokus gleichzeitig auf bspw.:
- Globalisierung UND lokale Handlungsmöglichkeiten
- Komplexität UND notwendige Reduktion
- Universalisierung der Werte und Lebenserfahrungen UND Individualisierung
- Ungewissheit UND Bedürfnis nach Sicherheit
- Öffnung gegenüber Ungewohnten UND Identitätssuche.
Orte Globalen Lernens:
- Globales Lernen im schulischen Unterricht
- Globales Lernen in der beruflichen Bildung
- Globales Lernen in der betrieblichen Praxis
- Globales Lernen überall
Thematische Links:
- Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung (PDF):
Das von Kultusministerkonferenz, BMZ und NRO erarbeitete Referenzcurriculum für den Lernbereich Globale Entwicklung (Mai/07) - Bildung für nachhaltige Entwicklung (PDF):
Gemeinsame Empfehlung Kultusministerkonferenz und UNESCO
