08/10/2013
Brasilien ist Gastland bei der Buchmesse 2013. Das Haus am Dom zeigt aus diesem Anlass erstmalig in Europa die brasilianischen Bilder des argentinischen Fotografen Gustavo Germano. Seine Aufnahmen zeigen in unausweichlicher Schärfe das Vorher und Nachher einer Schreckensherrschaft und die Spuren jahrzehntelanger Ungewissheit in den Gesichtern der Angehörigen. Gustavo hat im vergangenen Jahr betroffene Familien aufgesucht, die während der brasilianischen Militärdiktatur (1964 -1985) verfolgt wurden – zum Beispiel die von Bernardo Kucinski, der zur Eröffnung aus seinem Roman lesen wird. Namenslisten veröffentlichte unter anderem die Erzdiözese von São Paulo in der Publikation „Brasilien: Niemals wieder“ („Brasil: nunca mais“). Mehr als die Hälfte der Ermordeten waren demnach StudentInnen oder Schüler der (zum überwiegenden Teil weißen) Mittelschicht. Die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff hat Bundespräsident Joachim Gauck um Mithilfe gebeten, da die verschiedenen deutschen Regierungen eng mit der Militärdiktatur in Brasilien zusammengearbeitet haben und die deutsche Industrie stark in dem südamerikanischen Land vertreten war.
Die Fotoausstellung findet vom 8. bis 20. Oktober täglich von 9:00 bis 17:00 Uhr statt, bei Abendveranstaltungen bis 21:30 Uhr.
Eintritt frei.
Weitere Infos:
>> Veranstaltungsankündigung auf der Webseite des Haus am Doms