Inhalt:EPN Hessen in Bewegung
Glokales
Weiterlesen, mitmachen, hingehen
Teilnehmen, mitdiskutieren, mitfeiern!
global vernetzt lokal aktiv im ›Entwicklungsland Hessen‹
EPN Hessen KONGRESS | 10 Jahre EPN Hessen

Liebe entwicklungspolitische Interessierte,es sind noch sechs Wochen bis zu unserem entwicklungspolitischen Kongress „global vernetzt lokal aktiv im ›Entwicklungsland Hessen‹“. Mittlerweile ist auch die ausführliche Programmbroschüre fertiggestellt und die Kongress-Webseite ist online. Dort finden Sie jetzt alle wesentlichen Informationen sowie nähere Beschreibungen der einzelnen Programmpunkte. Schauen Sie rein, informieren Sie sich, und melden Sie sich an – wir laden Eine Welt-Aktive sowie Interessierte herzlich zum Mitdenken, Mitdiskutieren und auch Mitfeiern ein!
global vernetzt lokal aktiv im ›Entwicklungsland Hessen‹
Richtig gelesen. Im Hinblick auf die Diskussionen um globale, also für alle verpflichtende, Entwicklungs- und Nachhaltigkeitsziele wird schnell klar: Auch Hessen ist Entwicklungsland, und es bedarf rasch grundlegender Kurskorrekturen. Der hessische „ökologische Fußabdruck“ übertritt notorisch die Grenzen global verfügbarer Lebensgrundlagen wie Umwelt oder Ressourcen. Und trotz (oder wegen) Wirtschaftswachstum öffnet sich auch hierzulande die soziale Schere immer weiter.
Die gute Nachricht: Es gibt viele Potentiale und Ideen für tiefgreifende Veränderungen – lokal wie global. Und es gibt zahlreiche Beispiele für die solidarische Zusammenarbeit mit PartnerInnen in Ländern des globalen Südens, z.B. im gemeinsamen Kampf gegen Armut, um Bildungsgerechtigkeit, den Zugang zu Gemeingütern und Infrastruktur, für Demokratie und Mitbestimmung. Aus diesen Begegnungen und Dialogen entstehen wichtige Einsichten und Anregungen dazu, was Entwicklung meinen und wie diese jeweils aussehen könnte. Unter anderem in langjährigen Nord-Süd-Projekten, in Städte- oder Schulpartnerschaften, in Freiwilligendiensten, Fairem Handel, Friedensarbeit oder Not- und Katastrophenhilfe werden gemeinsam Wege gesucht und konkrete Ansätze ausprobiert.
Mit unserem Jubiläumskongress wollen wir einen Teil dieser konkreten Arbeit vorstellen und die eigene Praxis und Projektarbeit im Inland wie im Ausland (selbst)kritisch unter die Lupe nehmen. In der gemeinsamen Diskussion mit Verbündeten aus Wissenschaft, Verbänden, Gewerkschaft und sozialen Bewegungen geht es darum, immer wieder die Perspektive zu wechseln und für neue Anregungen offen zu sein. Die sich verändernden globalen Bedingungen stellen auch an die entwicklungspolitische Arbeit neue Herausforderungen. Es bedarf nicht nur der Reflexion, sondern auch neuer Strategien und Visionen – dazu laden wir herzlich ein!
Weitere Infos:
>> Kongress-Webseite „global vernetzt lokal aktiv“
>> Kongressprogramm als PDF
Neues EPN Hessen-Mitglied: Atrium e.V.
Der Verein Atrium wurde 2002 gegründet. Seine Ziele basieren auf drei Säulen: interkultureller Dialog, politische Bildung und Zusammenarbeit mit Sehbehinderten. Der Länderschwerpunkt ist Tunesien. Die Engagierten möchten Toleranz und Interesse für verschiedene Kulturen wecken, politische Themen klar und verständlich vermitteln sowie Sehbehinderte in ihrer Eigenständigkeit fördern. Die nächsten Projekte in Tunesien sind der Aufbau eines internationalen Begegnungszentrums, insbesondere für KünstlerInnen, ein Archiv für „Oral History“ und ein Berufsförderungswerk für Blinde und Sehbehinderte in den Bereichen Informatik und praktische Lebensfertigkeiten. Atrium führt außerdem folgende Aktivitäten durch: Fortbildungen und Projekte zu interkulturellen und politischen Themen, Konferenzen zu Vereinsprojekten, Seminare und Kurse zur Förderung und Unterstützung von Sehbehinderten sowie ein deutsch-tunesischer Jugendaustausch. Atrium e.V. freut sich auf vielfältige Kooperationen im Netzwerk.
EPN Hessen heißt Atrium e.V. als neues Mitglied des Netzwerks herzlich willkommen!
Sie und Ihr Verein, Ihre Gruppe oder Initiative interessieren sich auch für eine Mitgliedschaft im EPN Hessen? Sie möchten die Arbeit des Netzwerks mit einer Fördermitgliedschaft unterstützen? Als Netzwerk können wir unsere Arbeit gegenseitig unterstützen und uns gemeinsam wirkungsvoller für entwicklungspolitische Anliegen einsetzen – zusammen bewegen wir mehr! Alle wichtigen Informationen sowie die Beitrittserklärung finden Sie auf unserer Webseite.
Wirtschaftswachstum ist in aller Munde und prägt maßgeblich unsere Wirtschaft, Politik und unser alltägliches Denken und Handeln. Im Zuge der andauernden Wirtschafts- und Finanzkrise wird uns Wachstum als vermeintliche Lösung vieler gesellschaftlicher Probleme wie Arbeitslosigkeit, Staatsverschuldung oder Armut dargestellt. Dabei stellen sich jedoch Fragen, die häufig nicht benannt werden: Ist grenzenloses Wachstum auf einem Planeten mit begrenzten Ressourcen überhaupt möglich? Kann Wirtschaftswachstum angesichts von Klimawandel, Artensterben und Ressourcenverknappung ein zukunftsfähiges Konzept darstellen? Trägt Wachstum tatsächlich zu immer mehr Wohlstand, Zufriedenheit, gesellschaftlichem Miteinander und sozialem Ausgleich bei? Und: Welche Alternativen gibt es jenseits des Wachstums?
Zu dieser Thematik hat EPN Hessen in Frankfurt zwei Methoden-Fortbildungen für MultiplikatorInnen bzw. Lehrkräfte organisiert. Außerdem bietet EPN Hessen-Mitgliedsorganisation Motivés e.V. in Kooperation mit EPN Hessen und anderen zur selben Thematik Workshops für SchülerInnen der Sekundarstufe II an:
↓ „Postwachstum im Globalen Lernen“ I: Methoden-Fortbildungsangebote
↓ „Postwachstum im Globalen Lernen“ II: Mit Motivés ins Klassenzimmer
METHODEN-FORTBILDUNGEN:
Sa., 18.10. & So., 19.10.14, Frankfurt/M. (für MultiplikatorInnen)
Fr., 17.10. & Mo., 20.10.14, Frankfurt/M.(für LehrerInnen oder Schulen ab Jgs. 9)

„Was wächst, wenn die Wirtschaft wächst?
Postwachstum im Globalen Lernen“
EPN Hessen in Kooperation mit dem Konzeptwerk Neue Ökonomie e. V.
Die beiden Fortbildungen zur Postwachstumsthematik, die in Frankfurt/M. angeboten werden, richten sich sowohl an MultiplikatorInnen der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit (Sa., 18.10. & So., 19.10.14) als auch an LehrerInnen (Fr., 17.10. & Mo., 20.10.14):
Sa., 18.10. & So., 19.10.14 (jew. 10-18h), Frankfurt/M.: MultiplikatorInnen-Angebot
Die Fortbildung befähigt die TeilnehmerInnen, sich an das Thema Wirtschaft und Wachstum heranzuwagen. Sie erwerben und vertiefen Kenntnisse und Kompetenzen des Globalen Lernens/Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) mit dem Schwerpunkt Wirtschaftswachstum und Alternativen. Diese können anschließend im eigenen Arbeitskontext direkt angewendet werden, um junge Menschen darin zu unterstützen, wichtige wirtschaftliche Konzepte zu verstehen, eigene Handlungsspielräume zu entwickeln und die Wirtschaft der Zukunft mitzugestalten. Anhand des umfassenden Methodensets „Endlich Wachstum!“ lernen die TeilnehmerInnen inhaltliche und methodische Herangehensweisen an die Thematik kennen. Die Fortbildung bietet zudem Raum für inhaltlichen und didaktischen Austausch sowie die Planung kleiner Einheiten für den jeweils eigenen Kontext.
>> Nähere Infos zur MultiplikatorInnen-Fortbildung
Fr., 17.10. & Mo., 20.10.14: LehrerInnen-Angebot
(Dauer: Je nach Interesse 5 od. 8 Stunden, Ort: Frankfurt/M. oder an der jeweiligen Schule)
An der Fortbildung können einzelne LehrerInnen oder Schulen (mit Klassen ab Jgs. 9) teilnehmen. Die Thematiken reichen von Wirtschaftswachstum über Wachstumskritik, Verteilungsgerechtigkeit und Nachhaltigkeit bis Lebensstilwandel und Globalisierung (Fächerbezüge: Wirtschaft, Sozialkunde, Politik und Ethik/Religion mit jeweils sehr guten Anknüpfungspunkten ans Curriculum). Die nähere Planung erfolgt in Absprache mit den ReferentInnen. Je nach Interesse kann eine Halb- oder Ganztages-Fortbildung ausgearbeitet werden.
>> Nähere Infos zur LehrerInnen-Fortbildung
WORKSHOPS IM KLASSENZIMMER:
Schuljahr 2014/15(ein Angebot für Sek II)

„Endlich Wachstum“
Motivés in Kooperpation mit EPN Hessen, Fairbindung und GartenWerkStadt
Im Schuljahr 2014/15 bietet Motivés e.V. in Marburg und Umgebung für Schulklassen der Sek II zwei aufeinander aufbauende Workshop-Module zur Unterrichtsergänzung und für den Nachmittagsbereich an. Es ist möglich, nur den ersten oder auch beide Workshops zu buchen.
Zwei aufeinander aufbauende Workshops bieten SchülerInnen die Gelegenheit, sich mit Wirtschaftswachstum und den damit verbundenen Konsequenzen zu beschäftigen. In Anlehnung an Konzepte einer solidarischen Postwachstumsökonomie werden sowohl die kritische Auseinandersetzung mit der Thematik als auch das Nachdenken über Alternativen angeregt. Dabei geht es vor allem auch darum, dass sich die Jugendlichen fragen, was sie wirklich brauchen und was sie glücklich macht. Gemeinsam wird über Strategien nachgedacht, wie ein gutes Leben für alle ermöglicht werden kann:
Workshop 1: Das Gute Leben und die Grenzen des Wachstums
Was bedeutet Wirtschaftswachstum? Führt es dazu, dass wir alle dauerhaft in Wohlstand leben können? Und was ist Wohlstand eigentlich? Ausgehend von der Frage, welche eigenen Vorstellungen die Jugendlichen von einem guten Leben haben, findet eine Beschäftigung mit Wirtschaftswachstum und den damit verbundenen ökologischen und sozialen Folgen statt. Abschließend wird diskutiert, ob Wirtschaftswachstum dazu beitragen kann die Vorstellungen der SchülerInnen zu verwirklichen.
Dauer: 90 Minuten
Workshop 2: Gutes Leben jenseits von Wachstum
Wie könnte eine Gesellschaft funktionieren, die nicht auf Wirtschaftswachstum setzt? Was unterscheidet eine Wachstumsökonomie von einer bedürfnisorientierten Ökonomie, und wie könnte diese aussehen? Im zweiten Workshop sollen gemeinsam Ideen entwickelt und diskutiert werden, wie verschiedene Lebensbereiche in einer Postwachstumsökonomie organisiert sein könnten, sodass ökologische Grenzen gewahrt und Verteilungsgerechtigkeit gefördert werden.
Dauer: 90 Minuten
Anmeldungen und Terminabsprachen sind bei Motivés telefonisch und per Mail möglich: bildung[at]motives-verein.de, Telefon: 06421-8096659. Die Kosten belaufen sich auf 25 Euro pro Workshop.
Weitere Infos:
>> Motivés e.V.
SAVE THE DATE:
Sa., 13.12.2014, Frankfurt/M.

Eine Kooperation zwischen frankfurt postkolonial und dem Entwicklungspolitischen Netzwerk Hessen e.V. (EPN Hessen).
Das Projekt „frankfurt postkolonial“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, am konkreten Beispiel der Stadt Frankfurt am Main die Auseinandersetzung um die Geschichte des Kolonialismus und ihre bis heute andauernden Folgen anzustoßen. Die historischen und gegenwärtigen Bezüge zum Kolonialen werden im Lokalen durch einen Stadtspaziergang und die Darstellung konkreter Orte und Personen beispielhaft sichtbar gemacht. Diese können Kolonialismus allerdings nicht vollständig oder repräsentativ abbilden, denn er manifestiert(e) sich vor allem in Herrschaftsbeziehungen und Strukturen. Dennoch verstehen wir lokale Orte als wichtige Ausgangspunkte, um Fragen, Kritik und Intervention anzuregen.
Das Tagesseminar will
- die konkrete Arbeit von „frankfurt postkolonial“ vorstellen und zur Mitarbeit motivieren,
- Erfahrungen, Ideen und Methoden aus anderen Städten aufgreifen,
- Diskussionen um die koloniale Vergangenheit & postkoloniale Kontinuitäten vorantreiben und gemeinsam weiterentwickeln.
Ein aktuelles Programm finden Sie demnächst unter www.epn-hessen.de/veranstaltungen und frankfurt.postkolonial.net.
Anmeldung: über die EPN Hessen-Geschäftsstelle.
(E-Mail info[at]epn-hessen.de, Telefon 069-91 39 51 70).
Die EPN Hessen-Mitgliedsorganisation Motivés e.V. lädt in Kooperation mit dem EPN Hessen, dem Marburger Weltladen und dem Bundesprogramm „XENOS – Integration und Vielfalt“ zu einer weiteren Runde Globales Schulkino ein. In diesem Bildungsprojekt werden Dokumentar- und Spielfilme, Filmgespräche und begleitende Workshops für Schulklassen und außerschulische Jugendgruppen zu verschiedenen Themen rund um die Globalisierung und die Eine Welt angeboten. Das Projekt bietet Jugendlichen die Möglichkeit, sich mit globalen Themen auseinanderzusetzen und ein besseres Verständnis für globale Zusammenhänge zu entwickeln.
Im frisch angelaufenen Schuljahr 2014/15 werden 6 neue Dokumentar- und Spielfilme angeboten. Zu einer Reihe von geplanten Filmvorführungen in Marburg und Gießen (s.u.) sind Filmschaffende und FachreferentInnen eingeladen. Dies ermöglicht den Jugendlichen eine vertiefte und reflektierte Auseinandersetzung mit den Filmthemen. Wahlweise werden auch Workshops angeboten, die ohne zusätzliche Kosten zur weiteren inhaltlichen Vertiefung dazu gebucht werden können. Auf Wunsch werden auch Filmvorführungen in nähergelegenen Kinos oder in eigens bestimmbaren Räumlichkeiten (Schulen etc.) organisiert.
Terminübersicht Juni/Juli:
Gießen | Kommunales Kino | Ostanlage 25a
- Dez. 2014
16.12.2014 | 10:00 Uhr | Krieg der Patente | Gast: Hannah Leonie Prinzler (Regie)
18.12.2014 | 10:00 Uhr | Walaa! | Gast: Noemi Schneider (Regie)
Marburg | Cineplex | Biegenstraße
- Dez. 2014
15.12.2014 | 10:00 Uhr | Krieg der Patente | Gast: Hannah Leonie Prinzler (Regie)
17.12.2014 | 10:00 Uhr | Walaa! | Gast: Noemi Schneider (Regie)
Neben den hier aufgeführten Filmen stehen noch weitere Filme fortlaufend im Angebot. Informationen zum umfangreichen Angebot des Globalen Schulkinos finden sich auf der Webseite des Globalen Schulkino.
Weitere Infos:
>> Aktueller Programm-Flyer als PDF
>> Das komplette Angebot des Globalen Schulkinos
Fr., 24.10. (16.30h) – Sa., 25.10.14 (17.30h), Witzenhausen
Ein Seminar für alle, die schon immer einmal mehr über den tropischen Regenwald erfahren wollten und/oder sich für seinen Bezug zu Weltläden und dem Fairen Handel interessieren!
Als immergrüner Gürtel umspannen die Regenwälder die Erde rund um den Äquator. Sie wachsen nur auf vier Prozent der Landfläche – und doch sind die tropischen Regenwälder Heimat für die Hälfte aller Tier- und Pflanzenarten und Ort der Produktion vieler landwirtschaftlicher Güter. Sie geben etwa 60 Millionen Menschen Heimat, die sie als Quelle für Nahrung, Medizin und Hausbau nutzen. Ihre Zerstörung durch Holzeinschlag oder ihre Umwandlung in Agrarflächen ist allseits bekannt und unbestritten. Die Initiativen zur Rettung des Regenwaldes sind ebenso zahlreich wie die Publikationen über ihren Ist-Zustand.
Während des zweitägigen Seminars an drei verschiedenen Orten in Witzenhausen beschäftigen sich die TeilnehmerInnen aus verschiedenen Perspektiven mit dem Thema „Regenwald“: Im Tropengewächshaus und im Völkerkundlichen Museum werden die pflanzliche und kulturelle Vielfalt des Regenwalds in den Fokus gestellt. Dabei helfen sinnliche Erfahrungen, Spiele, Filme und Diskussionsrunden. Im Weltladen Witzenhausen werden dann verschiedene Handelsprodukte aus dem Regenwald vorgestellt, z.B. die des Regenwaldladens in Freiburg. Außerdem wird der „Wellness-Koffer“ vorgestellt, ein besonderes Bildungsangebot der Ladengruppe.
Teilnahmegebühr (inklusive Unterkunft + Verpflegung):
45 Euro/Person im Doppelzimmer, im Einzelzimmer 55 Euro, ohne Übernachtung 35 Euro.
Anmeldungen: spätestens bis zum 13. Oktober 2014 an: cpflaum[at]weltlaeden-hessen.de oder telefonisch unter Tel.: 06421/620127.
VeranstalterInnen: Universität Kassel, WeltGarten Witzenhausen & Weltläden in Hessen e.V., Marburg
Weitere Infos:
>> Weltläden in Hessen
>> WeltGarten Witzenhausen
1000 Botschaften gegen den Hunger! … oder gerne auch mehr, will EPN Hessen-Mitgliedsorganisation Abteilung Weltkirche im Bischöflichen Ordinariat Limburg bis zum 8. November mobilisieren und daraus ein Denk!mal gegen den Hunger erstellen.
Konkret funktioniert die Aktion so: Möglichst viele Menschen sollen eine Brotdose mit einem persönlichen Protestspruch oder einer Hoffnungsbotschaft – in der Dose verpackt oder direkt auf dieser geschrieben – einsenden. Die Dosen kommen dann am Welternährungstag am 8. November in einer großen öffentlich wirksamen Abschlussaktion auf dem Frankfurter Domplatz zum Einsatz.
Am gleichen Tag veranstaltet die Katholische Akademie Rabanus Maurus einen Thementag im Haus am Dom, an dem im Gespräch mit VertreterInnen aus Wirtschaft, Politik und Kirche die Ursachen und Hintergründe der globalen Ernährungskrise analysiert und Verbesserungsmöglichkeiten diskutiert werden.
Nach der Aktion wird aus den Brotdosen ein
dauerhaftes mobiles Mahnmal gebaut. Diese Skulptur kann nach dem Aktionstag von Schulen, Gemeinden und Einrichtungen für eigene Aktionen ausgeliehen werden, um das Thema des Hungers in der Welt weiter präsent zu halten.
Die Aktion bildet den Abschluss der Bistumsinitiative „Wir haben den Hunger satt“, die zu Beginn des Jahres gestartet wurde. Über das ganze Jahr verteilt wurde mit verschiedenen Aktionen und Veranstaltungen auf die Welthunger-Thematik aufmerksam gemacht und zu „einem sensibleren und verantwortungsvolleren Umgang mit Nahrung und Ernährung“ aufgerufen.
Weitere Infos:
>> Bistumsinitiative 2014 „Wir haben den Hunger satt“
>> Aktions-Flyer „Wir haben den Hunger satt“ (PDF)
Do., 27.11. bis Fr., 28.11.14, Kaufungen (bei Kassel)
Methoden-Fortbildung „Alle frei und alle gleich!?“
zu Lateinamerika, fairem Handel & Menschenrechten
Menschenrechte in Lateinamerika – und was hat das mit mir zu tun? Genau darum soll es in dieser Methoden-Fortbildung gehen! Sie wird geleitet von Referentinnen des Informationsbüros Nicaragua in Wuppertal und organisiert in Kooperation zwischen der Fachpromotorinnenenstelle für Globales Lernen in Hessen, Weltläden Hessen sowie dem Zentrum Ökumene Kassel.
In der Weiterbildung werden verschiedene Menschenrechtsthemen in Bezug zu unserer Lebenswelt gesetzt: Coca Cola und Arbeitsrechte, Frauenrechte in Nicaragua und nicht zuletzt Alternativen und Kämpfe für ein gutes Leben – hier und dort! Die Teilnehmenden erhalten Anregungen, wie sie mit unterschiedlichen Gruppen zu Menschenrechtsfragen arbeiten können – spannend und mit kritischer Perspektive! Grundlage des Seminars bildet das vom Informationsbüro Nicaragua erarbeitete Werkheft „Alle frei und alle gleich!? – Menschenrechte und soziale Kämpfe in Lateinamerika“, das dieses Jahr erschienen ist.
Das Seminar richtet sich an Menschen ab 20 Jahren, die in der Bildungsarbeit aktiv sind oder aktiv werden wollen. Sowohl interessierte EinsteigerInnen als auch Fortgeschrittene in der Bildungsarbeit sind herzlich willkommen. Anmeldung bis zum 03. November an Cristina Pflaum (Weltläden in Hessen): cpflaum@weltlaeden-hessen.de (mit kurzer Darstellung der Vorkenntnisse und Interessen in der Bildungsarbeit und des bisherigen sozialen/politischen Engagements).
Weitere Infos:
>> Infoblatt „Alle frei und alle gleich !?“ (PDF)
Rückblick: „Afrika neu denken II“ – Dekolonisierung und die Macht der Bilder

„Das Problem mit Stereotypen ist nicht, dass sie nicht stimmen, sondern dass sie unvollständig sind. Sie machen aus einer Gegebenheit die einzige Gegebenheit.“ (Chimamanda Ngozi Adichie, Schriftstellerin, Nigeria)
Am 26. und 27. September kamen rund 100 Diasporaangehörige und Afrika-Interessierte in Frankfurt am Main zusammen, um im Rahmen der zweiten „Afrika neu denken“-Konferenz über den Zusammenhang von Bildern, Macht und Interessen bei der Darstellung des afrikanischen Kontinents in der BRD und weiten Teilen der Welt zu reflektieren. Es ging v.a. um die Bilder von „Afrika“, die hierzulande hauptsächlich in der Öffentlichkeit präsent sind und z.B. durch Medien oder Entwicklungshilfe-Organisationen verbreitet werden. Denn auch vordergründig gut gemeinte Ideen können mehr schaden als helfen, wenn sich der gängigen Vorstellungen von Afrika bedient wird. Sie spiegeln Interessen verschiedener AkteurInnen und globale Machtbeziehungen wider und verfolgen oft direkt oder indirekt politische oder wirtschaftliche Ziele.
Die mehrheitlich aus der afrikanischen Diaspora und AktivistInnenkreisen kommenden ReferentInnen haben bei aller Komplexität und Verflechtungen der Inhalte historische Bezüge hergestellt, vielschichtige Themen analysiert und Vorschläge gemacht, wie eine veränderte Darstellung von ‚Afrika’ und den Menschen in den verschiedenen Länder des Kontinents gelingen kann. Denn, und darüber schienen sich alle Anwesenden einig: Es ist ein langer Prozess, Bilder in den Köpfen zu verändern und Selbstverständlichkeiten zu hinterfragen, er muss jedoch mit langem Atem und einer gewissen Frustrationstoleranz vorangetrieben werden. Dabei müssen alle Beteiligten (selbst)kritisch in die Vergangenheit schauen, um die Gegenwart zu verstehen und die Zukunft zu verändern.
In diesem Jahr wurde die gesamte Konferenz aufgezeichnet und kann auf der Webseite angeschaut werden. Hier wird als Anreiz der Fokus auf einige Aspekte und Visionen gelegt, die aus den Diskussionen hervorgegangen sind.
Bilder und Medien: Darstellungen und Geschichten über den afrikanischen Kontinent zeigen oft eine einseitige Realität, die den verschiedenen zu betrachtenden Facetten nicht gerecht wird. Die entscheidende Frage ist, wer den Diskurs über ‚Afrika’ bestimmt und kontrolliert. In Zeitungen und Medien werden nach wie vor Klischees verbreitet, und es wird hauptsächlich auf die „Fünf K’s“ eingegangen: Krisen, Katastrophen, Kriege, Korruption und Krankheiten – negative Kollektivsymbole und Metaphern stehen weiterhin im Vordergrund der Berichterstattung. Neben Aktualität und Unterhaltung bilden auch Negativismus und Betroffenheit die für MedienmacherInnen so wichtigen Nachrichtenwerte. Prozesse wie Demokratisierung, die Diversifizierung der Wirtschaft, Dezentralisierung der Verwaltung oder Dynamisierung der Zivilgesellschaft finden kaum Beachtung. Bilder von Menschen werden meist ohne deren Zustimmung veröffentlicht. Neben herkömmlichen Medien dient auch der Film als Machtinstrument zur Verbreitung und Festigung von Stereotypen. FilmemacherInnen und JournalistInnen stoßen bei europäischen Fernsehsendern, Förderern und MedienmacherInnen häufig gar auf Widerstand, wenn Erfolgsgeschichten vom afrikanischen Kontinent erzählt werden wollen, weil sie sich nicht so gut verkaufen lassen. Man muss sich bewusst machen, dass westliche JournalistInnen in rassistischen Strukturen aufwachsen und diese in ihrer Berichterstattung reproduzieren. Die Macht der Medien zeigt sich u.a. in der teilweise systematischen Verbreitung falscher Informationen und Gedanken dazu, was richtig und falsch, gut und schlecht ist. Dies beeinflusst das Denken, Handeln, aber z.B. auch das Konsumieren in Afrika und Europa. Bilder kreieren die/ den ‚Anderen’.
Stereotypisierte Afrika-Bilder strukturieren in gewisser Weise die Welt, machen sie begreifbar und klären so auch den eigenen (europäischen) Standpunkt in einer unübersichtlichen Welt.
Historischer Bezug: Die Geschichte hat beim Verstehen der Gegenwart und Gestalten der Zukunft eine zentrale Bedeutung. Unsere Denkmuster können nur verändert werden, wenn wir verstehen, wie sie entstanden sind. Klischeehafte Darstellungen des afrikanischen Kontinents haben eine historische Kontinuität. So wurden in Europa die Bilder nach den jeweiligen politischen Notwendigkeiten über die Jahrhunderte hinweg geprägt. Sie sagen deshalb mehr über Europa aus, als über Afrika. Geschichte und Gegenwart hängen unmittelbar zusammen, deshalb sollten sie – was oft passiert – nicht künstlich getrennt werden. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Kolonialgeschichte kann Menschen in der BRD und Europa dabei helfen, die eigenen Bilder im Kopf zu reflektieren und besser zu verstehen, wie Strukturen, Institutionen und Personen bestimmte Ideen entwickeln (konnten). Zudem stellt sich die Frage, welche (abgrenzenden) Gründe es gibt, dass Afrika in der bundesdeutschen Öffentlichkeit nach wie vor als ‚unterentwickelt’ dargestellt wird.
Entwicklungszusammenarbeit: Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit und Entwicklungspolitik versuchen mittlerweile – nach vielen Jahren der vehementen Kritik – konkrete, positive und klischeefreie Bilder zu zeigen, was ihnen allerdings bisher nur ansatzweise gelingt, so dass Stereotype und Klischees weiterhin wirken. Gerade Spendenwerbung scheint nach wie vor am besten mit den üblichen Mitleid und den HelferInneninstinkt erregenden Bildern zu funktionieren. Es gibt allerdings auch Ansätze wie den VENRO-Kodex für entwicklungsbezogene Öffentlichkeitsarbeit, dem sich bereits viele NRO in Deutschland verpflichten. Aktionen oder Spendenplakate werden oft nur innerhalb von NRO reflektiert, Entscheidungen also nur in begrenzten Räumen getroffen. Die Herausforderung besteht für viele Organisationen darin, ihre Arbeit möglichst ‚authentisch’ darzustellen, wenn sie meist auf rassistisch geprägte Projektionen in hiesigen Gesellschaften stößt.
„Man muss träumen, bevor man existieren kann.“
(Balufu Bakupa-Kanyinda, Filmemacher und Schriftsteller, Kongo/ Belgien)
Visionen: Im Rahmen von Bildungsarbeit müssen in der BRD und Europa Menschen aufgeklärt und sensibilisiert werden. Ein Schwerpunkt sollte dabei auf Schulen liegen. Das Ziel ist, Gegennarrative zu den üblichen Berichten und Erzählungen zu schaffen, Wissenslücken über ‚Afrika’ zu schließen und zu lernen, zwischen Wissen und Rassismus zu unterscheiden, um ausgeglichene und realistischere Bilder einschätzen und zeigen zu können. MedienkonsumentInnen sollten an ihrer Wahrnehmung feilen und ihre Informationsquellen kritisch hinterfragen.
Es ist wichtig, dass auch EuropäerInnen dekolonialisiert werden, was mit einer Humanisierung einher gehen sollte. Dies habe bisher nicht stattgefunden und sollte eine zentrale Aufgabe für AfrikanerInnen auf dem Kontinent und in der Diaspora sein.
Europa ist nach der Kolonialzeit durch die Tür aus Afrika herausgegangen und kommt im Rahmen von wirtschaftlichen, politischen oder sozialen Kooperationen durch die Hintertür wieder rein. Diese Abhängigkeiten und Beziehungen müssen in den Blick genommen und hinterfragt werden. Die Regierungen einiger afrikanischer Länder sollten sich über die Herrschaft hinaus mehr der Gestaltung widmen, Verantwortung übernehmen und einen Mechanismus schaffen, um die Rechte und Interessen ihrer BürgerInnen besser zu schützen und Medien sowie anderen Stereotypen reproduzierenden AkteurInnen Einhalt gebieten zu können. Lokale politische Strukturen, die während des Kolonialismus unterdrückt oder zerstört wurden, sollten in aktuellen Prozessen wieder aufgenommen werden, wenn sie dem Wohle der Bevölkerung dienen. Es müssen keine Kopien europäischer Systeme aufgebaut werden. Darüber hinaus ist eine starke und selbstbewusste Zivilgesellschaft wichtig, um sich von unterschiedlichsten Abhängigkeiten zu befreien. Es gibt bereits neue soziale Bewegungen, die auch von einer neuen Generation ausgehend eine andere Art der Kritik äußert. In afrikanischen Ländern müssen eigene Bilder entstehen, die auf eigenen Wertevorstellungen gründen und so Bewusstseinsänderungen in der Selbstwahrnehmung anstoßen können.
Afrikanische Medien sollten sich gegen die Verzerrung in der Berichterstattung westlicher Medien wehren und sich in den vorhandenen Produktionshäusern besser positionieren, um Einfluss auszuüben. Schwarze Menschen und People of Colour sollten verstärkt Kommunikationsberufe ergreifen und in Entscheidungsgremien vertreten sein, um Darstellungen zu verändern. In diesen Bereichen herrscht derzeit noch ein Machtungleichgewicht. In den Medien sollte sehr wohl die Not von Menschen dargestellt werden, v.a. aber deren Ursachen, Hintergründe und Verantwortlichkeiten beleuchtet werden.
Die afrikanische Diaspora in Deutschland sollte positive Bilder zeichnen und die Macht bestehender Bilder sowie deren Auswirkungen auf Menschen fokussieren, Respekt füreinander zeigen und der Jugend Vorbild im Alltag sein. Die Diaspora sollte eine klare Strategie entwickeln, um für die ‚Entwicklung’ Afrikas fruchtbar zu werden.
Auf Seiten der ehemals Kolonisierenden und Kolonisierten muss eine Dekolonisierung stattfinden, um Veränderungen zu bewirken. Sich dabei eigenen Über- oder Unterlegenheitsgefühlen und der Verwicklung in rassistische Gewaltbeziehungen bewusst zu werden, ist eine Voraussetzung für den Weg nach vorn und neues Denken über Afrika.
Neben der Konferenzaufzeichnung werden Sie in Kürze auch eine schriftliche Dokumentation auf der Webseite herunterladen können. Wir danken allen KooperationspartnerInnen und Förderern.
Die Konferenz „Afrika neu denken“ will Menschen aus afrikanischen Regionen, die hier leben und in verschiedensten Bereichen aktiv sind, sowie Menschen, die sich für Afrika interessieren und bereit sind, sich auf andere als die vorherrschenden Perspektiven einzulassen, ein Forum bieten: Es geht darum, eigene Afrika-Konzepte zu entwickeln und Netzwerke kennen zu lernen oder neu zu bilden, um diese Konzepte umzusetzen. Angesichts der Marginalisierung und verzerrten Darstellung von Afrika-Themen in Deutschland möchte die Konferenz dazu beitragen, neue Orte entstehen zu lassen, die es ermöglichen, „Afrika neu zu denken“ und seine Potentiale für Afrika selbst und für die Menschheit wahrzunehmen und zur Entfaltung zu bringen.
Weitere Informationen und Materialien:
>> Konferenz-Seite „Afrika neu denken“
>> Beispiel alternativer Berichterstattung
>> Buchtipp
>> Video-Tipp
Projekt „Hessen (post)kolonial“
An vielen Orten Deutschlands wurden in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten lange verborgene Zusammenhänge mit der deutschen Kolonialzeit aufgedeckt. Für Hessen ist das bislang kaum geschehen (eine Ausnahme bildet z.B. die Initiative „frankfurt-postkolonial“), obwohl im heutigen Bundesland zentrale Ausbildungsstätten (etwa Kolonialschulen) sowie die Geburts- und Wirkungsstätten zahlreicher Forschungsreisender und KolonisatorInnen, kolonialer BefürworterInnen ebenso wie kolonialkritischer AkteurInnen liegen.
Vor diesem Hintergrund begann Anfang 2014 das Projekt „Hessen (post)kolonial“ an der Uni Gießen. Im Rahmen eines Seminars in den Geschichtswissenschaften wurde der kolonialen Spurensuche in Hessen nachgegangen. Die Ergebnisse der Recherchen finden sich auf einer Homepage wieder, die als Wiki betrieben wird und auf der perspektivisch noch weitere Erkenntnisse eingearbeitet werden sollen. Dazu freuen sich die MacherInnen über Hinweise und Zuarbeiten, um so ein möglichst lückenloses Bild der hiesigen kolonialen Vergangenheit und ihres Wirkens bis in die Gegenwart zeichnen zu können.
Das Projekt Hessen (post)kolonial zeigt vergangene und gegenwärtige Relikte kolonialer Beziehungen zwischen Hessen und der erschlossenen Welt auf. Sie finden sich in Straßennamen wie in Denkmalen, in Hinweisen auf „Kolonialwarenläden“, Völkerschauen und Kolonialausstellungen ebenso wie in der Vorgeschichte von Unternehmen, zum Teil heute noch tätigen Institutionen wie zum Beispiel Museen, in wissenschaftlichen Einrichtungen und Missionen und nicht zuletzt in Veröffentlichungen und der Alltagskultur.
Der Raum Hessen ist hierbei nicht trennscharf definiert, ebenso wenig sind dies die Kategorien des „Kolonialen“ bzw. des „Postkolonialen“. Ziel des Projektes ist es, eine weithin verschüttete Dimension der deutschen und europäischen Geschichte am Beispiel einer Region offenzulegen, die – anders als etwa Hamburg, Bremen oder Berlin – sicher nicht im Zentrum der Kolonialgeschichte stand, aber doch in sehr charakteristischer Weise in sie eingeflochten war. Auf diese Weise werden Landes-, Globalisierungs- und Weltgeschichte miteinander verschränkt.
(An dieser Stelle noch der Hinweis von der EPN Hessen-Geschäftsstelle auf das gemeinsame Seminar mit „frankfurt postkolonial“ am 13. Dezember 2014. Näheres dazu siehe oben: Save the date: Tagesseminar „frankfurt postkolonial“. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.)
Kontakt: Jürgen Dinkel,
juergen.dinkel[at]gcsc.uni-giessen.de
Weitere Infos:
>> Uni Gießen Projekt „Hessen (post)kolonial“
Kritische Debatte um die Neufassung des Orientierungsrahmens Globale Entwicklung
Am 3. und 4. September fand in Bonn eine Fachtagung/Anhörung zur Überarbeitung des Orientierungsrahmens Globale Entwicklung (OR) statt, um der Fachöffentlichkeit die Gelegenheit zu geben, sowohl zu den allgemeinen Kapiteln als auch zu den Fachteilen Stellung zu nehmen. Von dieser Gelegenheit machte auch ein bundesweiter Zusammenschluss von Initiativen, Organisationen und Netzwerken der Zivilgesellschaft sowie WissenschaftlerInnen Gebrauch: „Wir sind migrantisch-diasporische und Schwarze Organisationen und/oder arbeiten oder forschen in der dekolonialen, machtkritischen Bildungsarbeit mit antirassistischem und emanzipatorischen Anspruch“. Sie äußerten sich in einem offenen Brief mit dem Titel „Decolonize Orientierungsrahmen“, dass sie den OR als Produkt einer weißen, bürgerlichen Mehrheitsgesellschaft erachten, der sich wiederum an eine ebensolche Zielgruppe richtet. Der offene Brief wurde trotz der zeitlich sehr knappen Anfrage um Unterstützung in der Zwischenzeit von über 80 Organisationen sowie zahlreichen WissenschaftlerInnen unterzeichnet.
Im folgenden Kurzbericht wird auf einige, zentrale Kritiken verwiesen, sowie ein kurzer Abriss des Prozesses und der Strukturen geboten. Diese sind selbst Bestandteil der Kritik und gleichzeitig entscheidend dafür, wie mit der geäußerten Kritik umgegangen werden kann.
Struktur & Prozess: Für 2005-2014 wurde die UN-Dekade der „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ beschlossen. Auf diesem Beschluss aufbauend wurde der „Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung im Rahmen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung“ erarbeitet und als gemeinsame Initiative der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung im Juni 2007 beschlossen. Die Aktualisierung und Erweiterung des OR um die Fächer und Fachbereiche Integrierte Naturwissenschaften, Mathematik, Deutsch, Fremdsprachen, Geschichte, Kunst, Musik und Sport wurde im Mai 2014 durch eine Projektgruppe aus „Fachreferenten der Kultusministerien der Länder (…), Vertretern von Engagement Global, Vertretern aus Wissenschaft, vor allem Erziehungswissenschaft, Fachdidaktik, berufliche Bildung, umwelt- und entwicklungsbezogene Wissenschaften, Vertreter von staatlichen und nicht-staatlichen Partnern von Schulen, Vertretern des BMZ und des KMK-Sekretariats“ abgeschlossen. Im Juni wurde der Entwurf zur Neufassung zur Kommentierung freigegeben und im Juli im Netz verfügbar gemacht. Die Anhörung/Fachtagung Anfang September war Teil der Kommentierungsphase, an deren Ende die Endversion des neuen Orientierungsrahmens als Print-Dokument zur Verfügung stehen soll (voraussichtlich Anfang 2015).
Zentrale Kritiken des Offenen Briefes: Der OR ist aus (unreflektierter) mehrheitsdeutscher Perspektive verfasst und richtet sich an ein ebensolches Zielpublikum. Diese Kritik spiegelt sich in der Hinterfragung der Repräsentativität der AutorInnen, unter denen sich keine Schwarzen oder migrantisch-diasporischen ExpertInnen finden ließen, sowie dem Verweis auf „Wir und die Anderen“-Konstruktionen, die den OR durchzögen. Grundsätzliche Kritik bezieht sich auch auf die Ausblendung von strukturellen Macht- und Herrschaftsverhältnissen, sei es in Bezug auf Kolonialismus und Sklaverei oder im Hinblick auf Geschlechter- und Klassenverhältnisse. Ein weiterer strittiger Punkt ist die Verteilung der Handlungsmacht – etwa bei der Erlangung von Kernkompetenzen „erkennen-bewerten-handeln“, die häufig mit Begriffen wie „helfen“ oder „tolerant sein“ arbeiten, Selbstbehauptung und Widerstand aber kaum thematisieren.
Diese Kritiken beziehen sich nicht nur auf den OR, sie lassen sich auch auf viele Materialien und Angebote von BNE und Globalem Lernen übertragen. Unabhängig davon, ob es noch eine Chance gibt, den aktuellen Diskussionsprozess um den OR zu öffnen und dem Angebot der Kommentierung entsprechende Überarbeitungen folgen zu lassen: Die unterschiedlichen Reaktionen auf den Offenen Brief belegen in jedem Fall die Relevanz postkolonialer Infragestellung. Die konkreten Auseinandersetzungen müssen verstärkt in sachbezogenen Arbeitskontexten geführt werden. Im Mai 2014 veranstaltete EPN Hessen daher ein Fachgespräch zu postkolonialen Anfragen an BNE und Globales Lernen. Und am 15. November laden wir im Rahmen unseres Kongresses dazu ein, diese Auseinandersetzung in zwei Workshops – einem zu postkolonialen Anfragen und einem zu migrantisch-diasporischen AkteurInnen in der Bildungs- und Projektarbeit – gemeinsam fortzusetzen.
Weitere Infos:
>> Offener Brief „Decolonize Orientierungsrahmen“
>> Entwurf der Neufassung des Orientierungsrahmens Globale Entwicklung (PDF | 5,9 MB)
Ein entwicklungspolitischer Blick auf TTIP
Das geplante Transatlantic Trade and Investment Partnership-Abkommen, kurz TTIP-Freihandelsabkommen, zwischen der Europäischen Union und den USA erregt schon seit längerem die Gemüter derer, die Abneigungen gegen Genmais, Chlorhühnchen oder Investorenschutzklauseln und die weitere Deregulierung von Arbeitsverhältnissen und Sozialstandards hegen. Tatsächlich haben bilaterale oder regionale Freihandelsabkommen im Hinblick auf Wirtschaft und Gesellschaft nicht nur Auswirkungen auf die beteiligten Staaten, sondern auch auf jene, die vom Abkommen ausgeschlossen sind.
Ausschluss von Märkten
Negative Auswirkungen werden auch für Länder des Globalen Südens befürchtet, etwa durch Schließung von Märkten für Anbieter außerhalb des neu definierten Wirtschaftsraums. Im Falle einer Handelspartnerschaft der zwei größten Wirtschaftsblöcke der Welt werden auch nicht-tarifäre Handelshemmnisse wie etwa Lebensmittelvorschriften, Standards für Umwelt- und VerbraucherInnenschutz, Bezeichnungs- und Verpackungsvorschriften sowie technische oder rechtliche Anforderungen an die importierten Produkte abgebaut. Damit steigt die Tendenz, mehr untereinander und weniger mit Drittländern zu handeln. Beispielsweise könnten so billige Baumwolle aus den USA oder Zucker aus der EU laut ExpertInnenenmeinung von Manuel Blendin, Geschäftsführer des Forums Fairer Handel, die Existenz von Kleinbauern in Afrika, Lateinamerika und Asien bedrohen.
Welthandel-Standards durch regionale Abkommen umgehen
Mit dem Stocken der Verhandlungsrunden im Rahmen der Welthandelsorganisation (WTO) – ohnehin Protagonistin neoliberalen Freihandels – nahm in den letzten Jahren die Anzahl bilateraler Abkommen deutlich zu. Grundsätzlich könnten bilateral begrenzte Abkommen natürlich auch im Sinne höherer Sozial- und Umweltstandards wirksam werden. Praktisch dient der Umweg über regionale Abkommen in den letzten Jahren eher dazu, die im Rahmen der WTO diskutierten Standards weiter auszuhöhlen. Bei den WTO-Verhandlungen, bei denen Industrienationen zusammen mit sog. Entwicklungs- und Schwellenländern gemeinsam am Tisch sitzen, war und ist man sich vor allem was die Abschaffung der nicht-tarifären Handelshemmnisse anbelangt, alles andere als einig. Julia Kubny von der KfW-Entwicklungsbank etwa warnt: „[…] einige der Standards, die die Entwicklungsländer in der Doha-Runde torpediert haben, werden auch im Rahmen von TTIP wieder diskutiert. Sie könnten also jetzt durch die Hintertür eingeführt werden“.
Auch für Barbara Unmüßig (Heinrich-Böll-Stiftung) und Rainer Falk (Weltwirtschaft & Entwicklung) ist es „weder nebensächlich noch zufällig, dass jetzt außerhalb der WTO verhandelt wird“. Die Erwartung, „dass eine transatlantische Freihandelsinitiative neue Motivation für multilaterale Reformanstrengungen vor allem seitens der Schwellenländer bringt“ (zu finden in der TTIP-Studie des ifo-Instituts) ist für beide eine mühsam verklausulierte Formulierung dafür, dass TTIP auch als politisches Druckinstrument gewollt ist“. Denn letztendlich bangt Europa um seinen zukünftigen politischen und wirtschaftlichen Stellenwert angesichts der Veränderung seiner Bevölkerungsgröße und -struktur sowie hinsichtlich der boomenden BRIC-Staaten (Brasilien, Indien, China). „Zugespitzt könnte man das TTIP auch als Retourkutsche und Antwort auf den ökonomischen und politischen Bedeutungsgewinn dieser Länder deuten“, so Unmüßig und Falk.
Demokratieprobleme: Wer verhandelt hier eigentlich, und in wessen Interesse?
Es geht bei den TTIP-Verhandlungen nicht nur um die Aushandlung entgegengesetzter Interessen zwischen Ländern, sondern auch um Fragen von Demokratie, Gerechtigkeit und Entwicklung in den Ländern. Reichlich Erfahrungswerte gibt es dazu etwa mit dem 1994 geschlossenen NAFTA-Abkommen zwischen den USA, Mexiko und Kanada. Das Abkommen, dessen Inkrafttreten mit dem bewaffneten Aufstand der bäuerlich-indigenen zapatistischen Bewegung EZLN im Süden Mexikos einherging, unterminierte die Preisgarantieren für die zentralen Grundnahrungsmittel Mais und Bohnen und zerstörte in den Folgejahren die Existenz vieler mexikanischer KleinbäuerInnen, brachte negative umwelt- und sozialtechnische Folgen mit sich und bescherte Mexiko den zweifelhaften Ruhm, mit Carlos Slim den reichsten Geschäftsmann der Welt hervorgebracht zu haben. „Diese Handelsabkommen nutzen nur den Großkonzernen, tragen aber nichts zur Bekämpfung von Armut und Klimawandel bei“, so der Kommentar von Eckart Kuhlwein, umweltpolitischer Sprecher im NaturFreunde-Bundesvorstand.
Und so werden sich auch die BefürworterInnen von TTIP fragen lassen müssen, welche Auswirkungen die geplanten Vorhaben auf die Erreichung geltender wie zukünftiger Millenniums-Entwicklungsziele (Millenium Development Goals, MDGs) und globaler Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) haben werden.
Post-2015-Agenda und Nachhaltigkeitsziele in der Diskussion
In der zweiten Septemberhälfte hielten die Vereinten Nationen (UN) in New York die 69. UN-Vollversammlung ab. In der letzten Woche vom 24. bis 30. September stand unter dem programmatischen Titel „Delivering on and Implementing a Transformative Post-2015 Development Agenda“ die weitere Ausgestaltung der neuen globalen Entwicklungsagenda nach dem Auslaufen der Millenniums-Entwicklungsziele (Millenium Development Goals, MDGs) im kommenden Jahr auf der Agenda. Dies gab erneuten Anstoß für zahlreiche, auch kritische, Kommentierungen der neuen Nachhaltigkeitsziele.
Schon seit Längerem ist ein neuer Katalog von Zielen für eine globale nachhaltige Entwicklung in Arbeit. Die von der UN eingesetzte „Open Working Group for Sustainable Development Goals“ (OWG) hat dazu über anderthalb Jahre hinweg vorbereitend eine Liste von 17 Zielen erarbeitet, verknüpft mit rund zehnmal so vielen überprüfbaren Zielvorgaben. Diese neuen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) wurden am 2. Juni als sog. „Zero Draft“ in Entwurfsform veröffentlicht. Sie wurden teilweise eher kritisch bewertet.
Nebst Kritikpunkten, z.B. die Ziele seien zu unpräzise oder unrealistisch, wurde insbesondere auch kritisiert, die verschiedenen Zieldimensionen des Ökologischen, des Sozialen und des Wirtschaftlichen seien kaum oder nur ungenügend integriert und aufeinander bezogen. Zwar zeichnet sich bei den SDGs deutlich die Bemühung ab, dass versucht wurde, diese in ihrer Gesamtheit möglichst umfassend und auf sämtliche Problembereiche ausgerichtet zu gestalten, allerdings decken die einzelnen Ziele nur isoliert
eine der Dimensionen ab. Wechselwirkungen und mögliche Widersprüche blieben weitgehend unberücksichtigt. Es fehlten Priorisierungen, und Zielkonflikte würden schlicht ausgeblendet, so die Kritik.
Die Nichtregierungsorganisation AfricAvenir eröffnet noch eine andere Perspektive: Ihre Kritik richtet sich insbesondere auf den stark vernachlässigten Einbezug von Stimmen aus dem globalen Süden bei der Erarbeitung der neuen Entwicklungs-Agenda – und dies trotz öffentlicher Bekenntnisse zu einem breiten Dialog mit VertreterInnen der weltweiten Zivilgesellschaft und einem offenen und partizipativen Konsultationsprozesses. Zu sehr, so wird beanstandet, würde die Herangehensweise der UN noch immer parternalistischen Strukturen ähneln, innerhalb derer vom globalen Norden Ziele für den globalen Süden entwickelt und formuliert würden. Bereits bei den nun auslaufenden MDGs lautete ein wesentlicher Kritikpunkt, dass historische und strukturelle Ursachen für globale Ungerechtigkeit, insbesondere zwischen Afrika und Europa, nur unzureichend einbezogen würden. Und ähnlich sei es auch jetzt wieder: historisch und strukturell bedingte Verteilungsungleichheiten blieben bei der Problemanalyse weitgehend ausgeblendet und alternative, selbstbestimmte Perspektiven auf „Entwicklung“ blieben weitgehend unbeachtet. Eine nachhaltige und sozial gerechte Bekämpfung der globalen Armut und des Hungers im Zuge einer gleichberechtigten Süd-Nord-Partnerschaft sei so aber unmöglich.
Die endgültige Verabschiedung der Ziele durch die UN ist für September kommenden Jahres vorgesehen. Danach können die einzelnen Staaten freilich selbst entscheiden, welche Bedeutung sie den SDGs in ihrer Politikgestaltung beimessen – und diese Tatsache führt zu einem weiteren Kritikpunkt an den SDGs: Als „das Neue“ der SDGs gegenüber den MDG hebt beispielsweise auch welt-sichten-Redakteurin Gesine Kauffmann einerseits hervor, dass die Nachhaltigkeitsziele für alle Staaten gelten – nicht nur für die armen Länder. Und dies würde von allen Seiten begrüßt. Die „Verantwortung für eine sozial gerechtere und umweltfreundlichere Welt müssen schließlich alle gemeinsam tragen“, heißt es in ihrem Artikel. Allerdings ist dort auch ein eher nüchternes Resümee zu lesen: „Ausschlaggebend bleibt der politische Wille. Es ist wenig wahrscheinlich, dass ein schwammiger Katalog von Nachhaltigkeitszielen ihn besser mobilisieren kann, als völkerrechtlich verbindliche Abkommen.“
Inwieweit und wie die SDGs auf staatlicher Ebene letztlich tatsächlich umgesetzt werden, ist eine Frage. Ein anderer bedeutender Punkt wird sein, wie die entwicklungspolitisch engagierte Zivilgesellschaft in der praktischen Arbeit konstruktiv darauf Bezug nehmen kann.
Solche und viele weitere Aspekte werden dann auch auf unserem Kongress „global vernetzt – lokal aktiv im ›Entwicklungsland Hessen‹“ thematisiert. Den Auftakt bildet am Freitag, den 14. November um 18.30 Uhr die Podiumsdiskussion „Globale Entwicklungs- und Nachhaltigkeitsziele nach 2015“. Nach einem Input von Prof. Dr. Walter Eberlei diskutieren anschließend auf dem Podium OKR Pfr. Detlev Knoche (Zentrum Ökumene der EKHN), Claus Körting (VENRO), Dr. Rüdeger Schlaga (Vorstand EPN Hessen e.V.), Dr. Hildegard Schürings (EPN Hessen-Mitgliedsorganisation Imbuto e.V.) sowie Gisela Stang (Bürgermeisterin Stadt Hofheim a.Ts.). Moderiert wird die Diskussion von Gesine Kauffmann (Redakteurin welt-sichten). Sie sind herzlich eingeladen, mitzudiskutieren!
Weitere Infos:
>> welt-sichten Bericht zu den 17 vorgeschlagenen SDGs der OWG
>> Brennpunkt-Artikel zur Diskussion der SDGs von Gesine Kauffmann
>> Podiumsdiskussion zu den SDGs auf dem EPN Hessen-Kongress (14.11., 18.30 Uhr)
VENRO: Neues Diskussionspapier „Globales Lernen als transformative Bildung“

Mit dem Ende der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (2005-2014) und dem Auslaufen der großen Weltprogramme („Bildung für Alle“ und „Millenniumsentwicklungsziele“) wird weltweit die integrative Neuorientierung des Rio-Prozesses diskutiert. Der Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen e.V. (VENRO) nutzt diese Chance, um erneut mit einem Grundsatzpapier Impulse in die Diskussion über den Beitrag von Globalem Lernen/ Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) für die Neuorientierung einer nachhaltigen Entwicklung einzubringen. Nach einer zusammenfassenden Darstellung der grundlegenden Elemente des Globalen Lernens (Kap. 1) werden 13 Diskussionsfelder vorgestellt, in denen grundsätzliche Fragen um die Herausforderungen an eine transformative Bildung für eine zukunftsfähige Entwicklung behandelt werden (Kap. 2). Abschließend werden die Empfehlungen zur Halbzeit der BNE-Dekade 2009 (Kap. 3) bilanziert.Die 42 Seiten umfassende Broschüre kann auf der Webseite von VENRO kostenlos heruntergeladen werden.Weitere Infos:
>> „Globales Lernen als transformative Bildung“ (PDF)
Welthaus Bielefeld: Neue „BildungsBag“ zum Thema Ernährung

Das Welthaus Bielefeld hat eine neue „BildungsBag“ zum Thema Ernährung erstellt. Die umfangreiche Tasche mit Lernmaterialien zielt auf vielfältige Art und Weise darauf ab, das eigene Essverhalten zu reflektieren, sich über die (globalen) Folgen unserer Ernährung Gedanken zu machen und Möglichkeiten zu erkennen und auszuprobieren, wie man ‚anders essen’ kann. Im Mittelpunkt steht nicht, was wir alles nicht mehr essen sollten. Die Bildungsmaterialien sind vielmehr eine Einladung zum Bedenken und zum Ausprobieren von Alternativen. Die BildungsBag enthält fünf Gesellschaftsspiele mit umfangreichen Spiele-Materialien, drei DVDs mit Filmen, eine Bildkartei mit 24 Bildern, fünf Plakate, ein Puzzle und anderes mehr. Hinzu kommen ein Beiheft (94 S.) mit Erläuterungen und Aktionsideen sowie ein Heft (80 S.) mit sechs Unterrichtseinheiten, inkl. Kopiervorlagen. Zielgruppe sind die Klassen 7-11, Jugendliche im Alter von 12-17 Jahren sowie Seminargruppen.Die BildungsBag „Global denken – anders essen“ kostet 50 Euro plus Versandkosten und kann beim Welthaus Bielefeld bestellt werden. Sie eignet sich z.B. zur Anschaffung in Schulen, Eine-Welt-Gruppen, Weltläden, Kirchengemeinden und Bildungseinrichtungen.Weitere Infos:
>> BildungsBag „Global denken – anders essen“
Oxfam: Bericht über das billige Bananengeschäft der Supermärkte

Das Preisdumping deutscher Supermarktketten ist mitverantwortlich dafür, dass der gesetzliche Mindestpreis für Bananen in Ecuador unterlaufen wird. Außerdem trägt der Preisdruck in Kolumbien, wo es keinen Mindestpreis gibt, zu einer Verschlechterung sozialer und arbeitsrechtlicher Standards bei. Dies sind die zentralen Ergebnisse des unlängst veröffentlichten Oxfam-Berichts „Billige Bananen: Wer zahlt den Preis?“. Grundlage des Berichts sind eine von Oxfam bei der französischen Forschungseinrichtung BASIC in Auftrag gegebene Untersuchung sowie Interviews mit ExpertInnen in Deutschland und den Anbauländern. Am Schluss werden klare Forderungen formuliert: Supermarktketten sind aufgefordert, den Kosten- und Preisdruck auf ihre Lieferanten zu verringern, um so existenzsichernde Einkommen für die ProduzentInnen und ArbeiterInnen in Anbauländern sicherzustellen. Gleichzeitig soll die Bundesregierung die Marktmacht der Supermärkte beschränken, unfaire Einkaufspraktiken eindämmen und dazu beitragen, die kleinbäuerliche ProduzentInnen sowie die Arbeitsrechte der Beschäftigten in der Lieferkette zu stärken.Den Bericht gibt es kostenlos auf der Webseite von Oxfam.Weitere Infos:
>> Zum Bericht auf der Oxfam-Webseite
Brot für alle/Fastenopfer: Smartphones im Ethik-Check

Die großen Marken von Smartphones, Tablets und Computern haben die Herstellung ihrer Produkte zum größten Teil in Billiglohnländer ausgelagert. Wie halten es die Weltkonzerne dort mit dem Wohl der ArbeiterInnen, der verantwortungsvollen Rohstoffbeschaffung und dem Umweltschutz? Die beiden Schweizer Hilfswerke Brot für alle und Fastenopfer haben genauer hingeschaut: In ihrem „Hightech-Rating“ haben sie jeweils fünf marktführende Smartphone- bzw. Computer-Hersteller untersucht und bewertet. Grundlage für die Bewertung waren zum einen die Antworten auf Fragebögen, welche den Firmen im Frühling 2014 zugesandt wurden. Zum anderen wurden öffentlich zugängliche Informationen auf den Webseiten und in den jährlichen Corporate Social Responsibility-Berichten der Unternehmen miteinbezogen.Auf der Webseite „Hightech-Rating“ sind die Ergebnisse dieser Recherche nun anschaulich aufbereitet einzusehen. In der Bewertungsliste wird ersichtlich, wie es die zehn Unternehmen mit Umweltschutz, Arbeitsrechten und Konfliktmineralien halten. Auf der Webseite finden sich aber auch Tipps für KonsumentInnen, wie jede und jeder auf einfache Weise dazu beitragen kann, dass sich die sozialen und ökologischen Herstellungsbedingungen verbessern.Weitere Infos:
>> Webseite „Hightech-Rating“
Pro Asyl/Flüchtlingsräte: Themenbroschüre zum Tag des Flüchtlings

Im Rahmen der Interkulturellen Woche fand am 26. September 2014 unter dem Motto „Gemeinsam gegen Rassismus!“ der Tag des Flüchtlings statt. Der Tag wird von PRO ASYL und den Flüchtlingsräte in Zusammenarbeit mit dem Ökumenischen Vorbereitungsausschuss zur Interkulturellen Woche ausgerichtet. Zu diesem Anlass haben die OrganisatorInnen eine Themenbroschüre herausgegeben, die sich schwerpunktmäßig dem Thema Rassismus gegen Flüchtlinge widmet. Die Themenwahl ist nicht zufällig: Rechte Hetze gegen Flüchtlinge und rassistische Gewalttaten nehmen wieder zu. Statistisch gesehen finden in Deutschland pro Woche fünf flüchtlingsfeindliche Kundgebungen oder Demonstrationen statt. Zu Angriffen auf Flüchtlingsunterkünfte kommt es im Schnitt mindestens einmal pro Woche. Zum Tag des Flüchtlings ruft PRO ASYL deshalb dazu auf, „rassistischen Vorurteilen entschieden zu widersprechen, Flüchtlinge willkommen zu heißen und sich rechten Hetzern in den Weg zu stellen“.Die 56-seitige Broschüre kann in gedruckter Form bei PRO ASYL für 2.50 Euro (zzgl. Versand- und Verpackungskosten) bestellt werden. Alternativ lässt sich das Heft auch kostenlos digital herunterladen.Weitere Infos:
>> Broschüre „Gemeinsam gegen Rassismus“ (PDF)
>> Bestellseite
Start der Aktionstage „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ 2014

Am 29. September ging es los mit den diesjährigen Aktionstagen „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Mit vielen verschiedenen Veranstaltungen zeigen engagierte Menschen, was jede und jeder Einzelne für eine lebenswerte Zukunft tun kann. Noch bis zum 12. November besteht für Engagierte die Möglichkeit, ihre Aktionen, Projekte und Initiativen einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Zum Mitmachen eingeladen sind alle, gleich ob als Einzelperson, Organisation, Schule oder Unternehmen. Große Konferenzen sind ebenso willkommen wie ein Tag der offenen Tür, Projekttage, Ausstellungen, Vorträge oder Workshops. Wichtig ist nur, dass das Angebot möglichst alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – Ökologie, Ökonomie und Soziales – berücksichtigt und einen eindeutigen Bildungsbezug hat. Auf der Webseite zu den Aktionstagen kann man sowohl seinen Beitrag anmelden als über eine Datenbank auch nachsehen, was alles angeboten wird.
Weitere Infos:
>> Aktionstage „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ 2014 (nicht mehr online, Anm. der EPNH-Red.)
BRIDGE-IT! Award 2014: Wettbewerb zu Schulpartnerschaften
Junge Menschen, die ein gemeinsames Schulprojekt mit aktiven PartnerInnen im Globalen Süden haben und sich um eine Begegnung auf Augenhöhe bemühen, sind hier genau richtig: Der bridge it! Award zeichnet die spannendsten Projekte und interessantesten Initiativen von SchülerInnen aus, die in konkreter Partnerschaftsprojektarbeit globale Verantwortung leben und unsere Welt nachhaltig mitgestalten. Voraussetzung ist, dass das Partnerschaftsprojekt weitgehend von Jugendlichen getragen wird. Thema und Zielsetzung des Projektes sollten sich in Verbindung bringen lassen mit Globalem Lernen, Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und/oder den aktuell intensiv diskutierten Nachhaltigkeitszielen des post-2015-Prozesses. Nähere Angaben zur Wettbewerbsaufgabe und der Teilnahme finden sich auf der Webseite von Bridge-it.
Weitere Infos:
>> Bridge-it!-Award 2014
E-Mail-Aktion von VENRO zu menschenwürdiger Arbeit
Am 7. Oktober ist der Welttag für menschenwürdige Arbeit. Das VENRO-Projekt Deine Stimme gegen Armut will diesen Tag als Gelegenheit nutzen, die Aufmerksamkeit der Politik auf die dringend nötige Forderung nach menschenwürdiger Arbeit hier bei uns und weltweit zu lenken: 2013 verdienten 839 Millionen Beschäftigte so wenig, dass sie und ihre Angehörigen mit weniger als zwei Dollar pro Tag auskommen mussten. 375 Millionen Menschen verdienten sogar weniger als 1,25 Dollar pro Tag.
Mit einer E-Mailaktion soll Druck aufgebaut und Bundestagsabgeordnete dazu aufgefordert werden, das Manifest für menschenwürdige Arbeit zu unterzeichnen. Gefordert wird dort ein nationaler Aktionsplan zu Wirtschaft und Menschenrechten, soziale Sicherheit für alle, Verankerung von Menschenrechten in Handelsabkommen, existenzsichernde Einkommen, Gleichberechtigung am Arbeitsplatz sowie soziale und ökologische Bedingungen für die öffentliche Beschaffung.
>> Die E-Mailaktion unterstützen
>> Die Aktion über Facebook, Twitter & Co. unterstützen
E-Mail-Aktion von Oxfam: Bundeskanzlerin zu mehr Klimaschutz aufrufen
Gemeinsam Bundeskanzlerin Angela Merkel daran erinnern, dass wir keine zweite Erde haben – dass ist das Motto einer E-Mailaktion von Oxfam. In einem Monat, am 23. und 24. Oktober, werden Angela Merkel und ihre EU-AmtskollegInnen die Entscheidung fällen, wie hoch der europäische Beitrag zum weltweiten Klimaschutz ausfallen soll. Der bisherige Vorschlag sieht vor, die Treibhausgase in Europa bis 2030 um 40% gegenüber 1990 abzusenken. Das aber wird nicht ausreichen, um die globale Erwärmung auf unter 2°C zu begrenzen (bis zu dieser Schwelle gilt der Klimawandel als gerade noch „beherrschbar“). Oxfam sieht daher dringenden Handlungsbedarf und fordert, dass die Bundesregierung sich in Brüssel dringend für ehrgeizigere und verbindliche Ziele für die Reduktion von Treibhausgasen, den Ausbau der erneuerbaren Energien und die Steigerung der Energieeffizienz einsetzt. An der Aktion kann man sich direkt hier beteiligen:
Dialog in Partnerschaftsprojekten – Tunesisch-deutscher Fachaustausch
Unterwegs e.V. aus Berlin lädt zwischen dem 6. und 12. November zum Fachkräfteaustausch nach Tunesien ein: „Bei den gemeinsamen (Jugend-)Projekten mit Partnern in Tunesien stießen wir immer wieder auf Themen, bei denen die unterschiedlichen Sichtweisen trotz gegenseitiger Wertschätzung zu Spannungen führten oder die aufgrund der zu befürchtenden Spannungen ausgeklammert wurden. Kritische Themen sind z.B. die Kooperation mit Israel, die Rolle Europas in der Region, die Bedeutung der Nation(alität), die Rolle von Mann und Frau, Philosophie von Strafe, Schamkultur und Ehre, der Umgang mit Homosexualität. Auch andere Organisationen kennen diese Schwierigkeit. Meist denken wir aus europäischer Sicht sofort, zu diesen Themen gibt es doch eine richtige Antwort. Aber denken die Partner nicht genauso über ihre Position? Dies hat uns veranlasst einen Fachkräfteaustausch zum Thema ‚Gewaltfreier Dialog mit Projektpartnern in Nordafrika und im arabischen Raum’ zu organisieren. Ziel dieses Austausch ist es, gemeinsam mit unserem Partner in Tunesien Formen des Dialogs zu erkunden, die eine Verständigung ermöglichen, ohne dadurch die Partnerschaft zu gefährden.“
Inhalte & Arbeitsweise: Es werden einzelne Kommunikationsmodelle vorgestellt (GfK, Dialogische Prinzipien, Mediation) und diese in gemischten Kleingruppen auf die genannten sowie weitere kritische Themen angewendet. Dabei werden auch die ungleichen Machtverhältnisse in den Partnerschaften berücksichtigt, da meist die deutschen PartnerInnen den Großteil der Projektgelder beitragen.
Datum: 6.-12.11.2014
Ort: Douz, Tunesien & Rundtour nach Medenine, Zarzis
Sprache: Deutsch/Arabisch, in der Kleingruppenarbeit sind Englisch- und/oder Französischkenntnisse erforderlich.
Unterkunft: Die Unterkunft ist eher einfach gehalten aber authentisch und atmosphärisch.
Nähere Auskünfte und Anmeldung: Andreas Joppich, Telefon 0176 83043355 oder E-Mail: andreas.joppich[at]gmx.de
Weitere Infos:
>> Webseite von unterwegs e.V.
Terminlese
Do., 09.10.14 (18h), Wiesbaden
Dirty Profits? Rohstoffinvestment und die Folgen
Podiumsdiskussion. Veranstalterin: Friedrich-Ebert-Stiftung Landesbüro Hessen
Viele Konzerne sind inzwischen Selbstverpflichtungen in Bezug auf Menschenrechte und Umweltstandards eingegangen. Schlechte Presse kann man weniger brauchen denn je. Viele globale Konzerne verdienen ihr Geld jedoch nach wie vor mit fragwürdigen Geschäftsmodellen, in welche die Finanzbranche oft bedenkenlos investiert. So profitieren zahlreiche Unternehmen und Konzerne von Menschenrechtsverletzungen, Umweltzerstörung, Korruption oder der Herstellung völkerrechtswidriger Waffen. Gibt es eine Diskrepanz zwischen Außendarstellung und Realität der Finanzinstitutionen und sind eingegangene Selbstverpflichtungen ausreichend? Oder sind nationale und europäische Gesetze notwendig? Wie können private AnlegerInnen sensibilisiert werden? Diese und weitere Fragen werden im Verlauf der Diskussion erörtert.
Do., 09.10.14 (18h), Darmstadt-Arheilgen
Weg von humanitärer Hilfe: Innovationen. Kreativität. Traditionen
Vorträge & Podiumsdiskussion über neue Wege in Kamerun. Veranstalter: Deutsch-Kamerunischer Verein für Entwicklung und Zusammenarbeit e.V. (DeKaVEZ)
Unter der Schirmherrschaft des Darmstädter Oberbürgermeisters Jochen Partsch. Vorträge:
- Innovative Mikrokredite
- Identitätsverlust in Kamerun
- Weltweit erste Alternativökologische Erfindungsmesse für Nichtwissenschaftler in Kamerun
Fr., 10.10. (18.30h) – So., 12.10.14 (16.30h), Vallendar
Das Chaos wenden.
Von menschengemachten Krisen und deren menschenmöglicher Bewältigung
Musikalisch-theologisch-politisches Projekt zum „Lied von der Erde“ von Huub Oosterhuis. VeranstalterInnen: Haus Wasserburg, Germanwatch e.V. & Stiftung De Nieuwe Liefde aus Amsterdam
Das Oratorium „Das Lied von der Erde“ des niederländischen Theologen und Dichters Huub Oosterhuis und des Komponisten Tom Löwenthal dreht sich um die Frage, warum die Menschheit ihrem Auftrag „die Erde zu hüten“ nicht entspricht, stattdessen die Schöpfung zerstört und ob es angesichts dessen eine Rettung für Erde und Menschen geben kann. In einem Liedtag mit professionellen Musikern werden die großen Chorpartien des Oratoriums eingeübt und sich mit den Inhalten auseinandergesetzt. In einem parallelen thematischen Seminar mit geladenen ReferentInnen sollen die Herausforderungen, die im Stück aufgezeigt werden, diskutiert und nach privaten und politischen Handlungsalternativen geforscht werden.
Fr., 10.10. – So., 19.10.14, Frankfurt/M.
Fünfte Lateinamerikanische Woche
Vorträge, World-Café, Ausstellung, Konzerte, Kurzfilmfestival, Dokumentarfilm. Gastland: Chile
Di., 14.10.14 (20h), Frankfurt/M.
Film „Millions can Walk“
Filmvorführung im Filmforum Höchst. Film von Christoph Schaub und Kamal Musale
Jan Satyagraha – Marsch der Gerechtigkeit: Hunderttausend InderInnen, landlose Bäuerinnen und Bauern sowie Ureinwohner – Adivasi – machen sich auf den Weg, um sich für ihre Rechte einzusetzen. Der Marsch, der auf Gandhis Philosophie des gewaltlosen Widerstands basiert, führt sie von Gwalior ins 400 Kilometer entfernte Delhi. Koordiniert wird der Protest von Ekta Parishad, einer Organisation mit etwa 12.000 freiwilligen AktivistInnen, die versucht, die Bedingungen der Landbevölkerung zu ändern, und ungefähr 80 Millionen der ärmsten Menschen in Indien erreicht. Die TeilnehmerInnen des Marsches sind aus dem ganzen Land angereist, um sich gemeinsam für eine Existenz in Würde einzusetzen. Der Film von Christoph Schaub und Kamal Musale zeigt die vielfältigen Seiten des imposanten Protestmarsches und fokussiert immer wieder auf die Geschichten Einzelner, ihre alltäglichen Erfahrungen und die Gründe, die sie bewogen haben, sich auf den Weg zu machen.
Fr., 17.10.14 (10-18h), Stuttgart
2015 – und danach? Lokales Handeln für globale Ziele
4. Stuttgarter Forum für Entwicklung. VeranstalterInnen: Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ), Servicestelle Kommunen in der Einen Welt/Engagement Global und KooperationspartnerInnen
Wie geht es nach 2015 weiter? Die internationale Staatengemeinschaft will eine globale Entwicklungsagenda und neue Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (SDGs) auf den Weg bringen. Sicher ist, dass dabei alle Länder der Erde gleichermaßen in die Verantwortung genommen werden. Zudem ist quer durch die Gesellschaft jede und jeder gefordert, sich aktiv für eine nachhaltige Entwicklung einzusetzen und an den drängenden Herausforderungen unserer Zeit mitzuwirken. Kommunen mit ihren zahlreichen AkteurInnen und ihren nationalen und internationalen Beziehungen sind besonders geeignet, mit vielfältigen Aktivitäten hierzu wichtige Beiträge zu leisten. Das 4. Stuttgarter Forum für Entwicklung bietet eine Plattform, stellt Best-practice-Beispiele vor und fragt u. a.: Was haben die globalen Nachhaltigkeitsziele mit uns zu tun? Wie können wir auf lokaler Ebene in sozialer, ökologischer und ökonomischer Hinsicht mitwirken? Und was können wir aus den Erfahrungen der MDGs für die Zukunft lernen?
Fr., 24.10. (17.30h) – So., 26.10.14 (13h), Fulda
STUBE-Ideen zur Post-MDG-Debatte
Wochenendseminar für Studierende aus Afrika, Asien und Lateinamerika in Hessen. Veranstalter: STUBE Hessen
Mit dem Ende der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (2005-2014) und dem Auslaufen der großen Weltprogramme („Bildung für Alle“ und der „Millenniumsentwicklungsziele“) wird Bilanz gezogen. Es stellt sich die Frage: Welche globalen Ziele wurden erreicht, und wie kann es damit weitergehen? Ideen für neue und veränderte Ziele werden schon seit einiger Zeit diskutiert. Die künftige globale Entwicklungsagenda soll Fundament und Rahmen der „Global Governance“ und einer zukunftsfähigen Entwicklung werden. Sie soll für den Globalen Norden und den Globalen Süden neue und überprüfbare Ziele setzen. Die TeilnehmerInnen werden sich zunächst die Entstehung der acht Millenniumsziele ansehen und detailliert deren Umsetzung betrachten. Es wir insbesondere ein Blick auf die Erreichung der globalen Bildungsziele geworfen. Am Samstagnachmittag werden die TeilnehmerInnen in einem Kreativworkshop selbst Ideen für neue oder veränderte Ziele erarbeiten. Anmeldeschluss: Montag, 13. Oktober.
Fr., 07.11. (17.30h) – So., 09.11.14 (13h), Frankfurt/M.
Schuften statt spielen? Die globale Situation von Kindern
Wochenendseminar für Studierende aus Afrika, Asien und Lateinamerika in Hessen. Veranstalter: STUBE Hessen
Die Lage der Kinder ist in vielen Ländern dramatisch: Viele haben keinen Zugang zu ausreichender Nahrung und Bildung und müssen ihre Familien mit ernähren. Schulen zu bauen ist sicherlich ein guter Ansatz, aber wenn Familien kein Geld haben, greifen sie auch auf die Arbeitskraft von Kindern zurück. Bolivien verabschiedete gerade ein Gesetz, dass den Arbeitseinsatz von 10-Jährigen erlaubt. Sollte es also weniger darum gehen, den Einsatz von Kindern komplett zu verbieten, sondern ist es das Ziel solcher Maßnahmen, diese Arbeit zu regulieren? Die TeilnehmerInnen dieses Seminars werden sich mit Kinderarmut und Kinderarbeit auseinander setzen. Sie erhalten einen Überblick über die Rechte von Kindern und lernen Wege zu einer nachhaltigen Familien- und Jugendförderung kennen. Anmeldeschluss: Montag, 27. Oktober.
Der EPN Hessen-Newsletter wird finanziell unterstützt vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung (HMWVL) sowie im Rahmen des Eine Welt-PromotorInnenprogramms vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ):


Finanzielle Unterstützung erhalten wir für den Newsletter auch von der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW).


Herzlichen Dank!